Die Hanffaser ist extrem reißfest, widerstandsfähig und damit langlebig. Diese Eigenschaften wurden schon sehr früh von der Menschheit entdeckt und für die Errichtung von Häusern verwendet.
Inhaltsverzeichnis:
Artikelreihe – Alles über Hanf
1 – Geschichtliches
2 – Hanf in der Biologie
3 – Hanfverbote
4 – Wiederentdeckung der Nutzpflanze
5 – Chancen, Grenzen und Anwendungsgebiete
6 – Der Rohstoff
7 – Papierherstellung
8 – Automobilindustrie
9 – Bauwirtschaft
10 – Textilindustrie
11 – Lebensmittelbranche
12 – Landwirtschaft und Anbau
13 – Chemische Industrie
14 – Zukunft: Bioenergie aus Hanf
15 – Zukunft: Kraftstoffe aus Hanf
16 – Zukunft: Papier aus Hanf
17 – Hanf in der Medizin
18 – Wie hilft Hanf medizinisch?
19 – Genussmittel Hanf
20 – Wirkstoffe und Wirkung
21 – Nebenwirkungen und Gefahren
22 – Legalisierung
Gerade eine hohe Reißfestigkeit bei einer gleichzeitig geringen Feuchtigkeitsaufnahme sowie der natürliche Schutz vor Schädlingsbefall machten die Hanffasern schon immer zu einem idealen Baustoff für Wände, Decken und Dächer eines Hauses. Aus den Hanffasern kann man eine große Anzahl an natürlichen Dämmstoffen herstellen, die heute in Form von Platten geformt und am Haus verbaut werden. Die Schäben der Hanffasern werden als Schüttdämmung verwendet oder für die Produktion von Leichtbauplatten eingesetzt.
Die Vermischung der Hanffaserstoffe mit Beton kann die Festigkeit von Beton erhöht werden und die Vorteile des Hanfes kombiniert werden. Schon im Mittelalter waren diese Verfahren bekannt und kamen bei Lehmbauten zum Einsatz. Die Baudämmplatten aus Hanf leisten dazu noch einen hohen Beitrag zum Trittschallschutz und zur Schalldämmung im Haus bei.
Die Herstellung von Produkten aus Hanf hat aber noch weitere Vorteile zu verzeichnen. So ist die Energiebilanz der Hanfbaufasern sehr gut, da sie nur wenig Energie benötigen und später als gefertigter Baustoff natürlicher Herkunft wieder ohne Probleme umweltschonend entsorgt werden können. Schadstoffe sind weit weniger in Hanfprodukten enthalten als in vergleichbaren Baustoffen.
Der Anteil der in der Bauindustrie verwendeten Hanffasern als Baustoffe liegt mit etwa 8 Prozent immer noch weit hinter den Möglichkeiten zurück, aber es wird auch ein großes Wachstumspotenzial in den Anwendungen von Hanf gesehen. Die Produktionskosten und ein ansteigendes Interesse an den Hanfanwendungsbereichen garantieren in Zukunft auch in der Bauwirtschaft hohe Wachstumsraten.
So ist zum Beispiel ein neues Gemisch aus Hanfschäben und bestimmten Bindemitteln auf Kalkbasis entwickelt worden. Diese können dann als Baustoffe geformt werden, die Holz oder Gasbetonsteinen ähnlich sind und auch als solche verbaut werden können. Die Hanffaserisolierung hat immer auch in einem weiterverarbeiteten Zustand die gleichen vorteilhaften Eigenschaften der Atmungsaktivität und der Feuchtigkeitsregulierung aufzuweisen. So kann theoretisch ein Haus bis zu 90 Prozent aus Hanffaserteilen bestehen und von den vielen Vorzügen profitieren.
Die Hanffaser explizit der Thermohanf hat unter den unzähligen Produkten in der Bauindustrie das Prädikat „Naturplus“ erhalten. Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff. Jeder Hausbauer kann durch Förderungen des Bundes für jeden Kubikmeter Hanfdämmung eines bestimmten Betrag als Zuschuss erhalten. Somit ist Hanf in Zukunft aus der Baubranche nicht mehr wegzudenken.