Schon im Jahre 1941 präsentierte Automobilhersteller Henry Ford der Welt seinen ersten Hemp Car. Das Auto war zu einem großen Teil aus reinem Hanf gebaut worden und wurde mit einem Motor ausgestattet, der einen Hanfkraftstoff verbrannte.
Inhaltsverzeichnis:
Artikelreihe – Alles über Hanf
1 – Geschichtliches
2 – Hanf in der Biologie
3 – Hanfverbote
4 – Wiederentdeckung der Nutzpflanze
5 – Chancen, Grenzen und Anwendungsgebiete
6 – Der Rohstoff
7 – Papierherstellung
8 – Automobilindustrie
9 – Bauwirtschaft
10 – Textilindustrie
11 – Lebensmittelbranche
12 – Landwirtschaft und Anbau
13 – Chemische Industrie
14 – Zukunft: Bioenergie aus Hanf
15 – Zukunft: Kraftstoffe aus Hanf
16 – Zukunft: Papier aus Hanf
17 – Hanf in der Medizin
18 – Wie hilft Hanf medizinisch?
19 – Genussmittel Hanf
20 – Wirkstoffe und Wirkung
21 – Nebenwirkungen und Gefahren
22 – Legalisierung
Diese Fortschrittlichkeit wurde allerdings durch viele ungünstige Entwicklungen in den USA wieder eingefroren und sollte erst wieder in den 90er-Jahren auftauen.
Die Hanffaser des Nutzhanfes wird seit der Wiederentdeckung im Jahre 1996 auch wieder für die Automobilindustrie eingesetzt. Der Faserbedarf hatte damals einen Marktanteil von 9 Prozent und stieg dann bis heute stetig auf 15 Prozent an. Das sind umgerechnet für die Autoindustrie etwa 3900 Tonnen Hanf, die heute in Autos vor allem in Verbundstoffen verbaut werden. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Formpressteile, die für die Autotüren, Verkleidungen und Armaturen eingesetzt werden. Natürlich werden immer neue Bereiche für diese Art der Verwendung in Autos erschlossen und in Zukunft wird es immer mehr Teile geben, die hier mit der Hanffaser verbaut werden können.
Die Hanfwirtschaft hat im Moment noch nicht die Kapazitäten für neue Produkte und so werden eben viel weniger Teile im Auto aus Hanffasern eingebaut, als es eigentlich möglich wäre. Der Anteil pro Fahrzeug beträgt so zum Beispiel nur 10 kg Naturfasern aus Hanf. Der Hanf als Naturfaser ist für die Autoindustrie ein hervorragender Stoff, der sich speziell in diesem Bereich vor allem durch die schlechte Brennbarkeit und durch eine natürliche Fungizität auszeichnet. Die Formpressteile haben den weiteren Vorteil, dass sie keine scharfen Kanten besitzen und so die Verletzungsgefahr sehr viel geringer ist als bei herkömmlichen Baustoffen. Schnittverletzungen bei Autounfällen können so erheblich reduziert werden.
Die Autoindustrie kann bei der Hanffaser auch davon profitieren, dass die Bauelemente aus den Fasern in einem Arbeitsgang erzeugt werden können. Hanf hat ein geringeres Gewicht als zum Beispiel Formpressteile aus Holzfasern – auf diese Weise werden die Kosten für die Produktion gesenkt.
Der Hanfanbau ist für die Automobilhersteller von großer Bedeutung, denn er trägt zur Wettbewerbsfähigkeit bei und gibt einer großen und mitarbeiterreichen Branche in Europa die Möglichkeit, Arbeitsplätze zu erhalten.