Kanadische Wissenschaftler wollen untersuchen, ob Hanfprotein Patienten mit Hypertonie helfen und den Blutdruck senken kann.
Wissenschaftler der Universität Manitoba in Kanada sind gerade auf der Suche nach Freiwilligen für eine klinische Studie, um die Auswirkungen von Hanfprotein auf Bluthochdruck zu untersuchen. Mithilfe der Untersuchung will man herausfinden, ob Bluthochdruck anstatt mit Medikamenten auch durch eine bestimmte Ernährungsweise behandelt werden kann. Aus früheren Studien der Universität geht hervor, dass Hanfprotein positive Auswirkungen auf Laborratten mit Hypertonie haben kann.
Anstatt, sich auf Medikamente zu verlassen, können Menschen ihren Bluthochdruck womöglich mithilfe ihrer Ernährung behandeln, so der Leiter der Studie. Ein weiterer Grund für die Studie sei die zunehmende Akzeptanz der Hanfpflanze. Anders als noch vor zehn Jahren unterstütze ein Großteil der Bevölkerung mittlerweile die Erforschung des Potenzials von Hanf.
Arginin für die Senkung des Blutdrucks
Insgesamt werden für die Studie 35 Freiwillige mit Hypertonie gesucht, die in drei Gruppen eingeteilt werden. Jede Gruppe erhält zweimal am Tag eines der insgesamt drei Proteinpräparate. Getestet werden Hanfprotein sowie ein weiteres Hanfprotein mit Peptiden. Die Kontrollgruppe erhält Kasein, ein Eiweiß, das in Milch enthalten ist. Die Studie ist auf einen Zeitraum von 22 Wochen angesetzt.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die in Hanfprotein enthaltene Aminosäure Arginin für die Senkung des Blutdrucks verantwortlich ist. Unser Körper benutze die Arginin für die Produktion von Stickoxid. Der Stoff habe eine entspannende Wirkung auf die Zellen des Körpers.
Finanziert wird die Studie von der Universität Manitoba, der Heart an Stroke Foundation of Canada, einer Wohltätigkeitsorganisation für die Finanzierung der Forschung im Bereich Herzerkrankungen und Schlaganfall und Manitoba Harvest, einem Produzenten von Hanfsamen.
In Deutschland leidet beinahe jeder dritte Erwachsene unter einem ärztlich diagnostizierten Bluthochdruck. Angaben der Deutschen Hochdruckliga zufolge sind davon ungefähr 20 bis 30 Millionen Einwohner betroffen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind demnach mangelnde Bewegung, Übergewicht, Stress, ungesunde Ernährung und erhöhter Alkoholkonsum. Hypertonie gilt als Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt und kann zu Demenz oder Nierenerkrankungen führen.