Nach der unbegründeten Verzögerung im Dezember empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation nun die Neueinstufung von Cannabis.
Mit Spannung wurde die Neuklassifizierung von Cannabis durch die Weltgesundheitsorganisation erwartet. Nachdem die Ankündigung im Dezember letzten Jahres ohne Angaben von Gründen verschoben wurde, steht jetzt fest: Den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen wird empfohlen, Cannabis neu einzustufen und Cannabisblüten sowie Haschisch aus der Liste der gefährlichen Drogen, der Anlage IV der Single Convention zu streichen.
Das geht aus einem Brief der WHO an UN-Generalsekretär António Guterres hervor, in dem von der Neueinstufung von Cannabis und dessen Wirkstoffe THC und CBD die Rede ist. Weiterhin wurde der medizinische Nutzen von Cannabis bestätigt. Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe des Commitee on Drug Dependence (ECDD), die THC und CBD untersucht hatte, folgerte, dass Risiken die aktuelle Einstufung der Pflanze nicht rechtfertigen.
Ein Meilenstein der Geschichte der weltweiten Cannabisdebatte
Eigentlich hätte die Stellungnahme bereits im Dezember 2018 erfolgen sollen, wurde aber grundlos verschoben. Eine zeitnahe Entscheidung der Suchtstoffkommission ECDD sollte man aber nicht erwarten, da die nächste Tagung bereits im März 2019 stattfindet und die Mitgliedstaaten für einen Kommentar und die Prüfung der Empfehlung eine gewisse Zeit benötigen. Die Entscheidung, ob die UN Cannabis neu einstuft, wird spätestens für 2020 erwartet.
Auch Georg Wurth sieht die Entwicklung überaus positiv. “Diese Stellungnahme der WHO ist ein Meilenstein in der Geschichte der weltweiten Cannabisdebatte. Angesichts der aktuell zahlreichen Beschlagnahmung von Nutzhanfblüten in Deutschland ist außerdem die Forderung der WHO wichtig, dass der Handel mit solchen Produkten keiner Einschränkung unterliegen sollte“, so der DHV-Geschäftsführer über die neue Haltung der WHO.