Die analgetischen Eigenschaften von Cannabis machen die Pflanze zu einem hervorragenden Schmerzmedikament, das einer stetig wachsenden Zahl von Patienten Linderung verschafft und die Lebensqualität erhöht. Immer mehr Menschen ersetzen starke Medikamente mit heftigen Nebenwirkungen durch medizinisches Cannabis. Das setzt insbesondere den Herstellern für Opioid-basierte Arzneimittel zu und macht sich letztenendes auch in den Geldbörsen der Schmerzmediziner bemerkbar.
Die Beziehung zwischen Pharmaherstellern und Ärzten
Im Jahr 2021 wurde der Wert der globalen Opioidindustrie auf etwa 13,9 Milliarden Dollar geschätzt. Pharmazeutische Unternehmen, die Opioid-basierte Medikamente herstellen, bauen gezielt Beziehungen zu Ärzten auf, damit diese ihre Produkte dann verstärkt verordnen. Die Herstellerfirmen nutzen verschiedene Formen der Interaktion und Methoden, um die Mediziner für sich zu gewinnen. Dabei sind direkte Zahlungen an Ärzte an der Tagesordnung. Sie erhalten teils erhebliche Geldsummen, bis zu sechsstellige Beträge, von den Herstellern in Form von Vortrags- und Beratungshonoraren, aber auch als Erstattungen von Spesen und Kosten für Konferenzreisen.
Medizinalcannabis Legalisierung verdrängt starke Schmerzmedikamente
Forscher der University of Florida, der University of Southern California und der Purdue University in den USA stellten jüngst einen signifikanten Rückgang der finanziellen Interaktionen zwischen Opioidherstellern und Ärzten fest. Als Ursache machten die Wissenschaftler die Legalisierung von medizinischem Cannabis aus. In ihrer Studie untersuchten die Forscher die Entwicklung monetärer Transaktionen zwischen Opioid-produzierenden Unternehmen und Medizinern. Sie beobachten dabei insbesondere die Veränderungen, die eine Legalisierung von Cannabis als Medizin bewirken kann. Dabei ließ sich primär ein deutlicher Rückgang von direkten Zahlungen der Pharmafirmen an Schmerzmediziner feststellen.
Cannabis statt Opioide – Schlussfolgerungen
Aus den Resultaten der Studie lässt sich ablesen, dass Ärzte in US-Bundesstaaten mit legalem Zugang zu Medizinalcannabis weniger Opioide verordnen als in Staaten ohne. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass medizinisches Cannabis nicht nur ein hochwirksames Schmerzmedikament ist, sondern auch ein effektives Mittel zur Bekämpfung des Opioidmissbrauchs, auf den jedes Jahr weltweit etwa 70 % der Todesfälle durch Überdosierungen zurückzuführen sind. Der langfristige Erfolg von Medizinalcannabis als Schmerzmittel und Ersatz für Opioide kann daher in Zukunft noch sehr viele Leben retten.