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Gras kaufen für alle bleibt im Cannabis-Anbauclub derzeit noch verboten, aber der Preis pro Gramm bei Abgabe von Haschisch und Marihuana an Mitglieder ist nicht nur für Sparfüchse interessant. Die Hanfpflanze sprießt bekanntlich in zahlreichen Varianten.
Je nach Sorte stecken unterschiedliche Anteile der hochwirksamen Cannabinoide drin und Züchten kann ordentlich Arbeit machen. Welche Ursachen für Preisunterschiede gibt’s beim Grammpreis und was für Ausgaben sollten Hanfbauern rund um gemeinschaftliches Cannabis anbauen einplanen?
Legale Cannabiszucht konkurriert mit dem Schwarzmarkt
Trotz Legalisierung gerieren sich die üblichen Verdächtigen in Medien und Politik weiter über Hanfpflanzen und ihre Fans. Weil illustre Fake News über angeblich unvermeidliche THC-Psychosen und verwahrloste Kinder nicht mehr ziehen, wird nun ausführlich über kriminelle Banden berichtet, die laut solcher Storys etliche Cannabisclubs über Strohleute anmelden.
Zwar wird jeder Antrag auf Zulassung streng geprüft und die Zahlen erscheinen eher überschaubar, aber weil schlechte Nachrichten die besten Nachrichten sind, darf beim Thema Marihuana gerne eine Prise Panikmache mit rein. Damit Dealer Hanfprodukte aus dem Sortiment nehmen wie vor Jahrhunderten Schnaps und Bier, braucht es den bisher nicht legalen Fachhandel mit Geschäften.
Anbauvereine stehen also in direkter Konkurrenz mit dem organisierten Verbrechen, müssen zudem zig Vorschriften beachten und als Mitglied, Kunde, Steuerzahler sollte man beim Cannabispreis pro Gramm weniger streng urteilen. Wirklich massiv sind die Preisunterschiede gegenüber dem Schwarzmarkt schon wenige Monate nach Start der THC-Freigabe zum Glück nicht – teilweise.
Legales Gras gibt’s im Schnitt für sechs Euro pro Gramm
Erste Daten kommen primär aus Niedersachsen. Cannabisvereine planen Berichten zufolge mit einer Preisspanne zwischen drei und zehn Euro, wobei sich das Gramm Hanf ungefähr bei sechs Euro einpendelt. Preise im Anbauclub werden nicht durch gierige Grasbauern hochgetrieben, wie das bei kriminellen Dealern der Fall ist, sondern, wen wundert’s durch explodierende Energiekosten und beträchtliche Investitionen.
Während Verbrecher beim Abstecken vom Revier über Leichen gehen und Brauereien oder Weingüter problemlos an Kredite kommen, oft sogar gleich an staatliche Fördergelder, muss ein Cannabisclub in Deutschland ohne echte Umsätze alle Ausgaben selbst stemmen. Die Pacht für große Flächen und Hanfanbau im Freien ist garantiert kein Schnäppchen und bei Indoor Zucht müssen Mitglieder auf teure, mit fetziger Hochtechnologie vollgepackte Growboxen setzen.
Finanzielle Entlastung im Anbauclub durch erneuerbare Energien und Hanf-Sponsoring?
Nach Sicht der Politik darf kein Verein beim Züchten der Cannabinoide Gewinn erzielen und die Bewirtschaftung schaffen einige Clubs im Moment nur durch Zuschüsse von Sponsoren. Die Suche nach Geldgebern ohne Aussicht auf Teilhabe kann schwierig sein, aber weil Hanf viele Fans in allen Schichten der Gesellschaft hat, stecken vielleicht deutlich mehr stille Einlagen von wohlgemerkt legalen Unternehmen in den neuen Cannabis-Anbauclubs als angenommen.
Der rauschfreie Hanf-Wirkstoff CBD und entsprechende Produkte werden bereits auf Trikots von Fußballvereinen beworben. Klar geht’s dabei um konkretes Business und Reklame für wirtschaftliche Zwecke, doch warum sollten Firmen mit Weitblick auf Dauer Clubs ignorieren, die sich im gemeinschaftlichen Gartenbau engagieren oder spannende Heilpflanzen für eine überzeugte Mitgliederschaft von Patienten zur Verfügung stellen?
Geld sparen lässt sich beim Betrieb der Cannabis Social Clubs vorwiegend bei den Energiekosten. Wenn Solaranlagen auf dem Vereinshaus in der Sonne glitzern und recht preiswerte Hydrokulturen für Wachstum beim Gras sorgen, hat das ziemlich sicher rasch Einfluss auf den Preis pro Gramm. Ob sich Subventionen in diesem Bereich einheimsen lassen, ist noch nicht seriös zu sagen. Wahrscheinlich hängt das stark von Regionen und Bundesländern ab, schließlich geht es auch bei der Zulassung vom Zuchtverein in Niedersachsen deutlich schneller als etwa in Bayern auf der Alm.
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