Wir alle erinnern uns an den Sommer der „Eiskübel“ – die große Ice-Bucket Challenge. Cem Özdemir von der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN war mir bis dahin nicht bekannt.
Erst die Hanfpflanze auf seinem Balkon brachte ihn dann in die Schlagzeilen. Nun können wir denken, er sei gesundheitspolitisch stark engagiert.
Ebenso wie ALS (amyotrophe Lateralsklerose) gehören auch Cannabispatienten noch immer einer Minderheit an. Insofern darf man seinen Einsatz, welcher den Verlust seiner Immunität bedeutete, auch als sehr sozial ansehen. Jedoch wurde jetzt in der BamS berichtet, dass in Justizkreisen mit einer Einstellung aus Geringfügigkeit gerechnet wird.
Alles gut und schön! Aus meiner Sicht darf keine Heilpflanze kriminalisiert werden oder gar der Umgang damit. Dass jedoch inzwischen Studien besagen, dass Cannabis auch bei ALS (amyotrophe Lateralsklerose) helfen kann, wird weiter nicht erwähnt.
Ebenso wenig reden wir über die ca. 350 Patienten, welche eine Ausnahmegenehmigung nach § 3 Absatz 2 BtMG besitzen. Dass diese Patienten teilweise seit Oktober 2014, wegen wiederholten Lieferausfall mal wieder nicht medikamentös eingestellt sind und Qualen leiden, wird völlig außer Acht gelassen. Auch dass die Patienten sich zum Teil die teure Therapie nicht leisten können, bleibt unerwähnt.
Das folgende Statement zur Situation von Herrn Özdemir lässt uns auf Legalisierung hoffen, damit wäre allerdings auch den Patienten geholfen.
Cem Özdemir:
Dass das simple Platzieren einer Hanfpflanze in einem Internetvideo umfangreiche Ermittlungen nach sich zieht, zeigt, wie widersinnig die deutsche Drogenpolitik ist. Niemand sollte den Konsum von Drogen verharmlosen. Die Kriminalisierung der Konsumenten von Cannabis in Deutschland lässt sich jedoch nur mit einer ideologischen und irrationalen Drogenpolitik erklären, die eine Droge wie Alkohol akzeptiert, eine andere wie Cannabis jedoch mit allen gesellschaftlichen Folgen verteufelt. Das kostet den Staat Jahr für Jahr Millionenbeträge. Menschen mit problematischem Drogenkonsum brauchen Hilfe, mit Kriminalisierung ist ihnen nicht geholfen. Mit einer Regulierung des Cannabiskonsums muss ein wirkungsvoller Jugendschutz einhergehen.
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