Den neuen Richtlinien zufolge werden Kämpfer für den Konsum von Cannabis in ihrer Freizeit nicht mehr bestraft. Die Kampfsportorganisation Ultimate Fighting Championship und die Anti-Dopingbehörde der USA gaben kürzlich bekannt, dass Athleten der UFC künftig nicht mehr für den Konsum von Cannabis bestraft werden. Vertreter von UFC und Anti-Dopingagentur erklärten, dass man im Umgang mit Cannabis und seinen natürlich vorkommenden Cannabinoiden signifikante Veränderungen gemacht habe.
Ausnahme: Cannabis zur Leistungssteigerung
Den neuen Richtlinien zufolge würden positive Tests auf ein Abbauprodukt des psychoaktiven Wirkstoffs THC keine Verletzung geltender Regeln mehr darstellen. Davon ausgenommen seien Situationen, in denen es zusätzliche Beweise gebe, dass ein Athlet Cannabis absichtlich zu leistungssteigernden Zwecken verwende.
„Während wir weiterhin verhindern wollen, dass Athleten unter dem Einfluss von Cannabis an Wettkämpfen teilnehmen, haben wir gelernt, dass zwischen dem Nachweis von THC Blut und/oder Urin und Beeinträchtigungen wenig bis gar kein wissenschaftlicher Zusammenhang besteht“, erklärte Jeff Novitzky, Vizepräsident des UFC-Verbands für Athletengesundheit und -leistung in einem Bericht des Fernsehsenders ESPN. „THC ist fettlöslich und das bedeutet, dass es nach der Einnahme im Fettgewebe und in den Organen des Körpers gespeichert wird und manchmal lange nach der Einnahme wieder in das Blut oder den Urin abgegeben werden kann“.
Kämpfer nutzen Cannabis zu medizinischen Zwecken
Im Hinblick auf das Thema Cannabis sei man vor allem daran interessiert, was der Athlet am Tag des Kampfes konsumiere und nicht Tage oder Wochen davor. Das sei bei positiven THC-Fällen in der Vergangenheit oftmals der Fall gewesen. „Was zur Hölle interessiert es uns, was jemand eine Woche oder ganz zu schweigen eine Nacht zuvor gemacht hat, wenn es keinen Einfluss auf die Fähigkeit zu kämpfen hat“, so Novitzky gegenüber ESPN.
Novitzky fügte hinzu, dass er basierend auf Gesprächen mit Athleten herausgefunden habe, dass ein signifikanter Prozentsatz der Kämpfer Cannabis für medizinische Zwecke nutze. „Viele verwenden es zur Schmerzkontrolle, gegen Angstzustände oder um besser einzuschlafen anstelle von gefährlicheren, süchtig machenden Medikamenten“, sagte er. Weil dies keinerlei Auswirkungen auf einen Wettkampf am Samstagabend habe, sei die Regeländerung der absolut richtige Schritt.