Ein 45-jähriger Kanadier wurde letzte Woche an der Grenze zu den USA bei dem Versuch erwischt, Cannabis im Wert von mehreren Millionen Dollar zu transportieren. Der US-Zoll und Grenzschutz schnappten den Verdächtigen am vergangenen Mittwoch auf der Peace Bridge, einem Grenzübergang zwischen Buffalo, New York und Fort Erie in Ontario. Der Mann fuhr einen handelsüblichen Sattelschlepper und gab an, Zement geladen zu haben.
Nachdem Zoll- und Grenzbeamte das Fahrzeug zur weiteren Inspektion aufgenommen hatten, entdeckten sie ein Dutzend Holzpaletten mit mehreren vakuumierten Paketen mit Cannabis. Die Gesamtmenge der illegalen Ladung: 1.342 Kilogramm. Nach Angaben der Zoll- und Grenzschutzbehörde hat das gefundene Cannabis einen Straßenwert von mehr als 6 Millionen Dollar.
„Seit Beginn der Reisebeschränkungen an der Grenze haben wir weiterhin erlebt, dass kriminelle Organisationen insbesondere im kommerziellen Umfeld versuchen, vermeintliche Schwachstellen auszunutzen“, erklärte Hafendirektorin Jennifer De La O in einer Pressemitteilung. „Ich bin sehr stolz auf unsere Grenzbeamten, die in diesen beispiellosen Zeiten wachsam geblieben sind und sich auf die Durchsetzung geltender Gesetze konzentriert haben.“
Der Zoll in Buffalo hatte in den vergangenen Monaten viel damit zu tun, solche Lieferungen an der Grenze abzufangen. Nach Angaben der Behörde beschlagnahmten Beamte vom 1. Oktober 2019 bis zum 23. Juli 2020 über 1.500 Drogenlieferungen von insgesamt mehr 10.000 Kilogramm. Insgesamt überwacht die Einheit in Buffalo 16 Einreisehäfen im gesamten Staat New York.
„Seit Beginn der Reisebeschränkungen an der Grenze haben wir weiterhin erlebt, dass kriminelle Organisationen insbesondere im kommerziellen Umfeld versuchen, vermeintliche Schwachstellen auszunutzen.“
Der Transport einer so großen Lieferung wäre selbst in normalen Zeiten eine heikle Angelegenheit. Inmitten der COVID-19-Pandemie ist es allerdings noch riskanter. Die kanadische Regierung verhängte eine strikte Reisebeschränkung für alle freiwilligen und willkürlichen Reisen in die USA. Die Beschränkung wurde erstmals Ende März erlassen und anschließend bis mindestens 21. August verlängert.
Im März versuchte eine Krankenschwester über die Detroit Ambassador Bridge in die Vereinigten Staaten einzureisen, als sie von Beamten des US-Zolls und des Grenzschutzes angehalten wurde. Im Laufe der Durchsuchung fand die Polizei in ihrem Wagen mehr als 60 Kilogramm Cannabis.
Die in Ontario als Krankenschwester registrierte Frau, besaß einen Ausweis der kanadischen Grenzschutzbehörde (Canada Border Services Agency), der auf ihre Rolle als Ersthelferin hinwies und ihr unter den Umständen der Pandemie die Einreise ermöglicht hätte. Stattdessen wurde sie angeklagt und muss nun mit bis zu 20 Jahren Gefängnis rechnen. Die US-Regierung wirft ihr unter anderem vor, ihren Status als Krankenschwester sowie die nationale Krisensituation ausgenutzt zu haben.