Der Produzent von medizinischem Cannabis lässt sich an der Börse registrieren – mit einem Plus von mehr als 30 % am ersten Handelstag.
Das kanadische Unternehmen Tilray ist ein Produzent von medizinischen Cannabisprodukten und legte an der New Yorker Börse einen Start nach Maß hin. Gleich am ersten Tag legte die Aktie der Firma um satte 32 % zu. Tilray ist das erste Cannabis-Unternehmen, das nur in den USA an die Börse geht. Große Konkurrenten wie Cronos oder Canopy Growth entschieden sich beide für eine duale Lösung und registrierten sich sowohl an der kanadischen Börse als auch in den Vereinigten Staaten.
Trotz der Legalisierung von Cannabis in einigen Bundesstaaten ist Marihuana in den USA auf Bundesebene weiterhin illegal. Es gilt: Ist das Geschäft eines Unternehmens in dem jeweiligen Heimatland legal, darf es an der Börse in den USA gelistet werden. Für Cannabis-Produzenten aus Amerika ist der Gang an die Börse deshalb nahezu unmöglich.
Durch die rechtliche Lage auf Bundesebene haben Unternehmen der Cannabis-Branche oftmals auch kein Bankkonto. Bei einem Verstoß droht der Entzug der Lizenz. Vor allem für Ausgabestellen ist das ein großes Problem. Weil sie nur Bargeld annehmen können und auch ihre Steuern in bar zahlen, lagen in den Räumlichkeiten oft große Mengen Bargeld.
Für Tilray ist der Gang an die Börse ein wichtiger Schritt, der sich durch das anfängliche Plus bereits zu lohnen scheint. Das kanadische Unternehmen exportiert seine Produkte in insgesamt zehn Länder, darunter auch Apotheken in Deutschland.