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In China ist weder der Besitz noch der unmittelbare Konsum von Cannabis notwendig, um sich strafbar zu machen. Allein die Wirkstoffe im körpereigenen System zu haben, reicht dafür aus. Deswegen wurde nun ein hochrangiger Volkswagen Manager aus China ausgewiesen.
Der VW-Top-Manager Jochen S. muss China verlassen, dies berichtet der Nachrichtensender NTV in einem kürzlich erschienenen Web-Beitrag. Bei einer Drogenkontrolle wurde anscheinend der zurückliegende Konsum von Cannabis festgestellt. Der Volkswagen-Konzern hat sich zu dem Vorfall bisher nicht geäußert. Dieser soll aktuell noch intern untersucht werden.
VW und Botschaft erwirkten Entlassung aus dem Gefängnis
Als Marketing-Experte arbeitet Jochen S. früher bereits für Volkswagen (von 2006 bis 2009), dann einige Jahre bei Mercedes und Hyundai, bevor er 2017 wieder zu VW wechselte. Er war dort dann maßgeblich daran beteiligt, nach dem Diesel-Skandal das angeschlagene Image des Konzerns wieder zu verbessern. Seit 2022 ist S. für VW in China tätig, wo das Unternehmen die meisten Fahrzeuge absetzt.
Einige Tage bevor der VW-Manager in Peking in eine Drogenkontrolle geriet, hatte er sich in Thailand aufgehalten, wo er Cannabis konsumierte. Da ihm der Konsum nachgewiesen wurde, wurde er festgenommen, befand sich für mindestens zehn Tage in Haft und wurde stundenlang verhört.
Die Volkswagen Group China und die Deutsche Botschaft bemühten sich um die Entlassung aus dem Gefängnis, doch nachdem das gelungen war, musste Jochen S. China sofort verlassen. Mittlerweile ist er zurück in Deutschland.
Riesige Hanfindustrie arbeitet fast ausschließlich für den Export
Die chinesische Cannabispolitik ist sehr strikt und das Gesetz lässt es zu, dass man auch einige Tage ohne Urteil im Gefängnis festgehalten werden kann. Obwohl der Konsum außerhalb des Landes stattgefunden hat, so ist schon allein das Führen der Wirksubstanzen im eigenen Körper strafbar.
Es gibt zwar Ansätze für die medizinische Nutzung von Cannabis und eine riesige Nutzhanfindustrie in China, doch der private Gebrauch von Cannabis als Genussmittel ist streng verboten. Cannabidiol Produkte werden aus China in riesigen Mengen exportiert, im Land selbst sollen sie aber nicht vertrieben oder genutzt werden.