Konfisziertes Cannabis wird nicht immer vernichtet. Manchmal spendet es die Polizei an wissenshungrige Forscher. Elf wissenschaftliche und medizinische Institutionen profitierten von dieser Tat nun in Thailand.
Eine dieser Institutionen war das College of Pharmacy, welches zur Rangsit University gehört. Wie der Generalsekretär des Amtes für Betäubungsmittelkontrolle (ONCB) Niyom Termsrisuk den Medien mitteilte, erhielt diese Institution 500 kg Hanf. Dieses wird in einem Spezialbereich untersucht, dem Medical Marijuana Research Center, welches erst im April dieses Jahres die Pforten öffnete. Wie der Generalsekretär mitteilte, soll die Politik die Entwicklung von medizinischen Cannabisprodukten unterstützen. Diese Spenden seien nun ein erster Schritt.
Eine weitere größere Lieferung von 220 kg Hanf ging vom Ministerium für medizinische Wissenschaften an das thailändische Büro für Drogen- und Betäubungsmittel. Vor jeglichen Übergaben wurden das Pflanzenmaterial selbstverständlich auf Verunreinigungen wie Pestizide oder Pilze getestet. Die Spenden waren jedoch nicht bloße Wohltätigkeit. Die Interessenten mussten sich dafür bewerben. Der Generalsekretär des Amtes für Betäubungsmittelkontrolle äußerte sich dazu wie folgt:
„Tatsächlich haben 11 Forschungs- und Entwicklungslabors beim ONCB Anfragen nach Marihuana gestellt.“
Die Gesetzeslage von Cannabis in Thailand
Dezember 2018 legalisierte das von der Junta ernannte Parlament den Gebrauch von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Nur einige Monate später wurden auch niedrig wirksame Cannabisprodukte und Hanfextrakte von der Liste der illegalen Drogen genommen. Den nächsten Schritt hat die Eröffnung einer Vollzeitklinik getan, welche sich auf traditionelle und alternative Medizin mit Fokus auf Cannabis spezialisiert hat.
Aus Angst davor, dass ausländische Riesenkonzerne den inländischen Markt dominieren könnten, hat die thailändische Regierung einen Plan festgelegt. Dieser Plan läuft bis zum Jahr 2024, kann sich jedoch in Zukunft noch weiter in die Zukunft verschieben. Bis zu dieser Grenze ist die Produktion, der Anbau und der Verkauf von Cannabis nur lizenzierten thailändischen Unternehmern gestattet. Hierdurch könnte sich der inländische Markt so weit entwickeln und manifestieren, dass Konzerne aus Kanada nicht den ganzen Markt abgreifen können. Vielleicht wird Thailand im Cannabis Weltmarkt noch eine wichtigere Rolle spielen.