Menschen, die nicht auf berauschende Hanfprodukte jedoch, aber auf nahezu THC-freie Extrakte der Hanfpflanze zurückgreifen, fragen sich sicherlich zu Recht manchmal, inwieweit ihr Konsum negative Konsequenzen bei Drogen-Screenings und -Tests haben könnte. Es wurde seitens des Hanf-Magazins bereits 2018 darüber berichtet, dass unter passenden Umständen ein positives Ergebnis bei derartigen Überprüfungen auftreten kann, obwohl eigentlich kaum der verantwortliche Wirkstoff in CBD-Ölen und anderen Produkten auf Nutzhanfbasis enthalten ist.
Nun hat ein Team von Forschern aus den USA und Kanada erneut die wissenschaftliche Erkenntnis erhalten, dass bei der täglichen Einnahme von Hanfextrakten mit einem THC-Gehalt von unter 0,3 Prozent dennoch bei Testungen positive Ergebnisse erzielt werden. Dies hat dann möglicherweise Auswirkungen auf die Arbeit der Betroffenen, obwohl sie eigentlich von jeglicher Schuld befreit sein sollten.
Bundesgesetzgebung legalisierte die lizenzierte Produktion
Im Jahr 2018 trat in den USA die Bundesgesetzgebung in Kraft, die die lizenzierte Produktion von Cannabis-Hanfpflanzen legalisierte, welche einen THC-Gehalt von unter 0,3 Prozent aufweisen. Das Gesetz erweiterte auch die Definition von „Hanf“ auf „jeden Teil der Pflanze, einschließlich … Extrakte oder Cannabinoide“, die nicht mehr als 0,3 Prozent THC auf ihrer Trockengewichtsbasis enthalten. Dennoch warnen mehrere Bundesbehörden, darunter das US-Verkehrsministerium und verschiedene Abteilungen des US-Militärs, vor der Verwendung legaler Hanfprodukte gewarnt. Sie haben in der Vergangenheit davon gesprochen, dass der Konsum keine legitime Entschuldigung für einen nicht bestandenen Drogentest darstellen würde und somit Konsequenzen für die Nutzer mit sich brächten.
Mehr als drei Jahre nach der Verabschiedung des Gesetzes sind seitens der US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) jedoch noch keine konkreten Vorschriften betreffend der Vermarktung und des Verkaufs von kommerziellen Produkten erlassen worden, obwohl sie aus Hanf gewonnenes CBD oder andere Cannabinoide enthalten. Von der National Consumers League zusammengestellte Umfragedaten ergaben, dass mehr als acht von zehn US-Wählern daher eigentlich eine stärkere staatliche Aufsicht über die Kennzeichnung und Vermarktung von kommerziell erhältlichen CBD-Produkten erwarten würde.
Durchgängig positive Testergebnisse
Die Untersuchungen der Forschenden hat nun gezeigt, dass bei einem täglichen Gebrauch von oral eingenommenen CBD-Extrakten aus Hanf durchweg positive Ergebnisse bei darauf abzielenden Urintests hervorgerufen würden. Dies geschehe, obwohl sie eigentlich auf das tatsächliche Nachweiskriterium von 20 Nanogramm THC-COOH pro Milliliter Blut geeicht wären. Carboxy-THC ist das ruhende Stoffwechselprodukt nach dem Konsum von Cannabis, das in herkömmlichen Marihuana-Drogentests nachgewiesen werden kann und den Gebrauch beweist.
Dass dieser Beweis jetzt aber auch praktisch eingeholt werden kann, während die getestete Person einzig auf nicht berauschend wirkende CBD-Produkte zurückgriff, lässt die Forscher zu folgendem Schluss kommen: Es müssten Anstrengungen unternommen werden, um die Öffentlichkeit für das Risiko positiver (Urin-)Drogentestergebnisse nach dem oralen Konsum von CBD-Produkten aus Hanf zu sensibilisieren.
Ein in der Entwicklung befindliches THC-Testgerät, das den Atem von Personen zur Bestimmung des wirklichen Wirkstoffgehaltes im Körper nutzt, könnte jedoch wohl auch in diesem Fall etwas Abhilfe und mehr Sicherheit auf allen Seiten schaffen.