Gestrecktes Gras ist ein gesundheitsschädigendes Übel. Jeder, der sich schon öfter als einmal Marihuana „bestellt“ hat, hat sich vielleicht einmal über verunreinigtes oder gestrecktes Marihuana geärgert. Vielleicht ist es dem ein oder anderen dann möglich, die Bestellung zu „reklamieren“, aber das dürfte eher selten der Fall sein. Und es ist leider auch nicht wirklich möglich, dagegen vorzugehen, zumindest nicht auf offiziellem Weg.
Es bleibt einem nur, sich eine „saubere“ Quelle zu suchen oder eben selbst anzubauen. Und du wirst staunen, aber viele Cannabiskonsumenten nehmen lieber das Risiko des Eigenanbaus in Kauf, als sich dem Risiko gestreckter Ware auszusetzen. In nachfolgendem Artikel möchten wir auf die am häufigsten verbreiteten Streckmittel und Verunreinigungen eingehen und damit hoffentlich ein wenig aufklären. Und das wichtigste: Woran erkennt man gestrecktes Marihuana oder gefährliche Verunreinigungen? Und welche Streckmittel in Marihuana werden verwendet?
Synthetisches Streckmittel – Brix
In Australien und in den USA wird das ausschließlich zum Strecken von Marihuana verwendete Brix hergestellt. Das Gewicht des Marihuana soll damit erhöht werden. Grundsätzlich besteht es aus einer Flüssigkeit, dessen Hauptbestandteile Zucker, Hormone und flüssiger Kunststoff sind. Man kann die Blüten in der Flüssigkeit eintauchen oder sie vor dem Trocknen damit besprühen, um das Gras zu strecken. Brix gehört auf jeden Fall zu den giftigen Streckmitteln in Marihuana.
Wie erkennt man mit Brix verunreinigtes Marihuana?
Eigentlich ist die Erkennung von Marihuana, das mit Brix gestreckt wurde, eine der einfachsten. Das Gras sieht sehr frisch und noch feucht aus, macht also optisch einen feuchten Eindruck, der auch nach mehreren Tagen erhalten ist. Außerdem riecht verbrixtes Gras nur schwach, die Buds in Brixgras sind sehr fest. Um zu testen, ob das Marihuana mit Brix gestreckt wurde, können Sie eine kleine einfache Probe machen und ein Stück des Marihuana verbrennen. Verbrixtes Marihuana verbrennt miserabel, einige berichten sogar von kleinen Funken. Und auch die Asche nach der Verbrennung ist sehr hart.
Reib die Asche zwischen deinen Fingern ein wenig hin und her und es bildet sich ein schwarzer Ölfilm, ein weiteres eindeutiges Indiz für Brix. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, der macht die Geschmacksprobe. Bei sehr vielen Konsumenten löst ein mit synthetischen Mitteln gestrecktes Marihuana ein Brennen auf der Zunge aus und schmeckt chemisch-säuerlich oder bittersalzig. Mit solchen sehr giftigen Streckmitteln sollte man nicht in Berührung kommen, geschweige denn es rauchen.
Gesundheitliche Risiken beim Rauchen von Brix
Tu dir selbst einen Gefallen, auch wenn Marihuana pro Gramm teuer ist, rauche verbrixtes Gras bitte nicht. Das Rauchen von flüssigem Kunststoff, Zucker und Hormonen durch gestrecktes Gras kann deine Gesundheit sehr stark gefährden. Einige Konsumenten berichteten bereits von Atemproblemen, ähnlich wie bei einer Bronchitis.
Vogel- oder Quarzsand und andere mineralische Streckmittel
Kleine Mengen Sand und Erde sind mitunter normal und auch in geringen Mengen in Marihuana nachweisbar. Man kann also nicht immer sagen, dass damit vorsätzlich gestreckt wurde. Handelt es sich aber um eine größere Menge Sand im Marihuana, so solltest du auch hier beim Konsum vorsichtig sein oder es gar bleiben lassen. Gestrecktes Gras mit Vogel- oder Quarzsand eher unüblich.
Woran erkennt man Sand und andere Mineralien im Marihuana?
Meist fallen die kleinen Verunreinigungen aus dem Gras raus und bilden am Boden eine deutlich zu erkennende Schicht. Wer das Marihuana in den Mund nimmt, der erkennt den Sand durch Knirschen und Krümel auf der Zunge relativ schnell. Wer Sand oder Glas inhaliert, der kann langfristig seiner Lunge starke Schäden zufügen und sehr krank werden. Wirklich akute Nebenwirkungen durch diese Art von gestrecktem Gras sind bislang nicht bekannt, lass uns dennoch davon abraten.
Talkum, Speckstein
Talkum erkennt man am matt weiß-schimmernden Mineral, welches sich eher seifig und speckig anfühlt und daher auch den Namen Speckstein trägt. Das Talkum soll dafür sorgen, dass das gestreckte Marihuana harziger aussieht und vor allem schwerer wird. Talkum als Streckmittel in Marihuana kann gesundheitliche Schäden auslösen.
Woran erkenne ich Talkum als Streckmittel in Marihuana?
Lass am besten ein Bud auf eine glatte und am besten schwarze Fläche fallen, nimm dafür einfach ein schwarzes Papier. Solltest du dann um den Bud herum kleine weiße Krümmel erkennen können, dann könnte das Gras mit Talkum verseucht sein. Außerdem kann Talkum-verseuchtes Gras am allgemeinen weißen Aussehen erkannt werden und der typische Grasgeruch ist auch nicht mehr wirklich vorhanden. Der Geschmack, wenn man das Gras dann in einem Joint raucht, ist sehr auffällig und man schmeckt einen deutlichen Aluminiumtouch. Der typische Geschmack von Cannabis bleibt bei dieser Art gestrecktem Gras vollständig aus.
Gesundheitliche Risiken bei der Einnahme von Talkum im Marihuana
Wirklich schwerwiegende gesundheitliche Schäden können insbesondere in den Atemwegen ausgelöst werden. Außerdem können diverse Lungenkrankheiten folgen, ähnlich wie sie bereits bei vielen Bergleuten aufgetaucht sind. Durch das Inhalieren kleinster Talkumpartikel lagern sich diese im Lungengewebe ab und können nur schleppend vom Körper abtransportiert werden.
Zucker
Zucker ist natürlich für uns am einfachsten zu erkennen, denn Zucker schmeckt bekanntlich süß. Ist der Zucker im gestreckten Gras enthalten, so brennt dieses sehr schlecht und auch die Asche ist hart. Dient Zucker als Streckmittel in Marihuana, so kann die Gesundheit geschädigt werden.
Woran erkennt man mit Zucker angereichertes Marihuana?
Das Gras ist sehr auffällig weiß. Da diese Streckweise sehr verbreitet ist, solltest du dir einen Glukoseteststreifen aus der Apotheke besorgen. Dieser kostet rund fünf Euro (10 Stück) und identifiziert den Zucker ohne Zweifel. Die Investition lohnt sich also. Allerdings können nur reine Glukose und glukosehaltige Mischungen identifiziert und nachgewiesen werden. Normaler Haushaltszucker oder Kristallzucker aus der Zuckerrübe oder dem Zuckerrohr ist nicht nachweisbar, da dieser aus Saccharose besteht. Auch Fruktose, wie wir es aus dem Honig kennen, ist im gestreckten Gras nicht nachweisbar.
Ist Zucker denn wirklich gesundheitsgefährdend?
Ja, wenn man ihn raucht schon. Er verursacht nämlich starken Hustenreiz und auch Halsschmerzen können im Anschluss auftreten. Vor allem am Tag danach spürt man immer noch einen anhaltenden Husten, gefolgt von kratzigem und schwerem Schleim. Wer mit Zucker gestrecktes Marihuana längerfristig raucht, der reizt seine Atemwege enorm. Bei der Verbrennung von Zucker sind auch eine Vielzahl von krebserregenden Stoffen nachweisbar und belegt. Wird Zucker nämlich erhitzt, entsteht feinstes Karamell, welches sich in der Lunge ablagert.
Haarspray
Haarspray ist ebenfalls sehr auffällig, denn es ist hart und lässt sich auch kaum bröseln oder zerkleinern. Riecht man daran, so wird ein chemisch-süßlicher Geruch festgestellt, welcher an Parfüm erinnert. Außerdem klebt das Haarspray-Marihuana sehr stark. Beim Verbrennen entsteht eine harte Asche und deswegen wird das Haarspray im gestreckten Marihuana auch oft mit Brix verwechselt.
Was passiert, wenn ich Haarspray und Marihuana rauche?
Der auffällige Geruch und der chemische Geschmack von Haarspray als Streckmittel in Marihuana lässt einen schon nach dem ersten Zug die Lust aufs Rauchen vergehen. Die Atemwege werden auch hier sehr stark gereizt, Husten und Halsschmerzen sind die Folge. Kaum einer raucht mit Haarspray gestrecktes Gras öfter als einmal – und das ist auch gut so. Wird Haarspray nämlich verbrannt, so entstehen aus den Lösungsmitteln eine Vielzahl von krebserregenden Stoffen, das Langzeitrisiko ist somit sehr hoch!
Glas
Es soll auch Menschen geben, die Marihuana mit Glas strecken. In England und Italien wurde bereits viel Marihuana beschlagnahmt, welches mit abgerundeten Glaspartikeln gestreckt war. Herkunft war vermutlich eine industrielle Fertigung. Glas als Streckmittel in Marihuana einzusetzen, ist extrem gesundheitsschädlich.
Woran ist Glas im Marihuana zu erkennen?
Mit bloßem Auge sind die Glaspartikel im Marihuana leider nicht erkennbar. Und auch der Test, wie man ihn beim mit Sand gestreckten Gras durchführt, ist mehr oder weniger nicht geeignet. Wir benötigen für die Feststellung also schon ein Taschenmikroskop. Aber keine Sorge – in Deutschland sind Verunreinigungen mit Glas außergewöhnlich. Wer trotzdem sichergehen möchte, der lässt eine Blüte mehrmals aus geringer Höhe (15 cm) auf einen harten und sauberen Untergrund fallen. Dann ist meist das Glas deutlich zu erkennen. Außerdem würden auch deutlich Glassplitter und erkennbare Reste in der Pfeife zurückbleiben.
Gesundheitliche Risiken?
Wer Glaspartikel als Streckmittel in Marihuana verbrennt, der produziert scharfkantige Bruchstücke, welche sich mit dem Rauch in den Atemwegen festsetzen. Dort können dann sogenannte Mikroschnittverletzungen entstehen. Durch die Vernarbung der kleinen Verletzungen kann das Lungengewebe dauerhaft geschädigt werden. Anhaltender Konsum führt ganz klar zu einem kompletten Lungenversagen.
Pflanzliche Streckmittel – Mehl, Gewürze und andere
Die meisten Konsumenten können die typischen Cannabisblüten eindeutig identifizieren und von anderen Pflanzenteilen unterscheiden. Insofern ist eine Streckung auf diesem Wege außergewöhnlich. Demzufolge findet man solche pflanzlichen Streckmittel in Marihuana, welches bereits zerkleinert wurde. Jetzt müsstest du also auf auffällige Farbunterschiede und Geruchsveränderungen achten. Der typische Marihuanageruch fällt größtenteils weg, bei Erbsenmehl erkennt man es deutlich an einer gelblichen Farbe. Und auch Mehl löst sich schnell ab und wird somit erkennbar.
Und das Risiko?
Eigentlich ist das Rauchen von Pflanzenmaterialien nicht schädlicher als das Rauchen von Marihuana, also diesmal nicht wirklich schlimm. Und dennoch ist es ja der Geschmack, der uns gerne reines Cannabis konsumieren lässt. Ansonsten könnte man sich viel Geld sparen und einfach Oregano oder anderes Gemüse rauchen.
Blei
Zum Glück ist mit Blei verunreinigtes Gras/Marihuana in Deutschland sehr selten. Und das ist auch gut so, denn diese Streckmittel sind im Gegensatz zu den anderen nur schwierig zu erkennen.
Wie kann man trotzdem Blei im Marihuana erkennen?
Einige Konsumenten berichteten davon, dass sie Angelblei erkannten, als sie einen kleinen Krümel Gras über ein weißes Blatt Papier rieben. Wenn nun dünne, graue Striche entstehen, so sollte man das Marihuana unumgänglich entsorgen. Der Test mit dem Blatt Papier ist aber leider auch keine hundertprozentige Garantie dafür, dass auch wirklich Blei entdeckt wird. Wenn das Gras mit Bleispäne behandelt wurde, dann erkennt man bleistiftartige Striche auf dem Blatt Papier, nicht jedoch bei Bleisulfid. Eine sichere Möglichkeit um das Marihuana auf Blei zu testen, ist das anonyme Einschicken in ein Labor mit dem Vermerk: „unbekannte Probe auf Bleigehalt testen“. Dies kann in etwa 20 Euro kosten.
Einige kluge Köpfe sind schon auf die Idee gekommen, einen Magneten zur Feststellung von Blei als Streckmittel in Marihuana zu verwenden. Aber Vorsicht: Blei hat keine magnetischen Eigenschaften. Wird das Gras von einem Magneten angezogen, so handelt es sich nicht um Blei.
Gesundheitliche Risiken bei der Einnahme von bleihaltigem Gras
Blei ist so ziemlich das gefährlichste Streckmittel und hochgradig gefährlich für die Gesundheit. Nach nur einem Joint ist ein Krankenhausaufenthalt unabdingbar und es kann wirklich sehr unangenehm werden. Mit einer Bleivergiftung ist nicht zu spaßen, denn es besteht Lebensgefahr, die Behandlung kann Jahre dauern.
Zum Glück tauchte mit Blei verseuchtes Gras bislang nur in Leipzig auf, nachdem hunderte Opfer mit Bleivergiftung eingeliefert wurden und man letztlich mit Blei verseuchtes Gras ausfindig machen konnte. Die Konzentration des Bleis war dabei noch nicht einmal wirklich hoch. In nachfolgendem Video könnt ihr euch einen genauen Bleitest ansehen:
Kaliumdünger PK13/14 und Phosphor als Streckmittel
Eigentlich ist die Behandlung mit Phosphor/Kaliumdünger nicht gefährlich oder bedenklich, immerhin wird während des Anbaus von Cannabis dieser Stoff als Dünger verwendet. Allerdings gibt es auch solche, die den Dünger nicht in das Wasser zum Gießen geben, sondern die Pflanzen damit besprühen oder sie eintauchen. Dadurch werden die Pflanzen schwerer und es entsteht ein gesundheitliches Risiko. Durch ungewöhnliches Glitzern der Blüte unter sehr hellem Licht kann man solches Gras leicht erkennen. Gestrecktes Gras glitzert je nach Lichteinfall rot oder blau.
Woran kann ich mit Phosphor behandeltes Gras noch erkennen?
Der normale Marihuanageruch ist anders als beim Brix noch vollständig vorhanden. Allerdings kannst du bei genauem riechen einen Cannabis untypischen Nebengeruch ausmachen. Wir könnten es mit Urin vergleichen und es ist doch eher unangenehm in der Nase. Durch Drücken und Reiben der Blüte verstärkt sich der Geruch. Das Marihuana selbst ist etwas fluffiger als vorher, die Blüte fällt leichter auseinander, wenn man sie drückt. Unter einem Mikroskop ist nicht wirklich eine Veränderung erkennbar und auch beim Abbrennen ist das gestreckte Marihuana unauffällig. Beim Verbrennen wird allerdings der Uringeruch etwas stärker, worauf du achten solltest. Die Asche ist etwas schwärzer und dreckiger.
Ist Phosphor gefährlich für die Gesundheit?
Es ist nicht wirklich belegt, ob das Inhalieren von Phosphor schädliche Auswirkungen hat, wir raten dennoch davon ab. Einige Konsumenten, welche solch ein behandeltes Gras über einen längeren Zeitraum konsumierten, berichteten von Problemen mit der Schilddrüse, allerdings konnten auch sie nicht bestätigen, dass es vom Gras kam. Kopfschmerzen und andere Begleiterscheinungen können jedoch mit dem Gras zu tun haben. Wieder andere berichteten davon, dass es einen zwar high gemacht hat, aber es nicht wie sonst war, sondern ganz anders und etwas unangenehm.
Wie kann ich mich vor gestrecktem Marihuana schützen?
Punkt Nummer eins ist sicherlich die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Dealer. Mehr kann man in diesem Punkt leider nicht tun. Wer gestreckte Ware erhält, der wird den Dealer kaum anzeigen können, ohne sich damit selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Da hilft es also nur, diesen zu wechseln. Wir können aber etwas entwarnen, die Fälle, in denen gestrecktes Marihuana verkauft wurde, hat sich in den vergangenen Jahren minimiert. Immerhin wissen die meisten Konsumenten mittlerweile über sämtliche Streckvarianten Bescheid und auch, wie man diese erkennen kann. Und ein Dealer, der das Marihuana nicht verkaufen kann, wird erstens nicht lange Freude daran haben und zweitens keine neuen Freunde gewinnen. Die wohl „sicherste“ Methode im Bereich gestrecktes Marihuana ist wohl der Eigenanbau. Wie zuvor besprochen, in diesem Bereich.
In gut sortierten Headshops kannst du dir aber noch zusätzlich für rund 15 € kleine Taschenmikroskope zulegen, wodurch sich Streckmittel leichter erkennen lassen. Zudem gibt es viele weitere Tests online zu kaufen, mit denen du auf Vogelsand, Talkum oder gar Blei testen kannst.