Insgesamt 2,6 Tonnen medizinisches Cannabis dürfen in Deutschland angebaut und geerntet werden. Das Unternehmen Cansativa aus Frankfurt am Main darf sie als einziges Unternehmen an Apotheken verkaufen.
Das Start-up hatte sich unter 18 Bewerbern durchgesetzt und als einziges Unternehmen die Erlaubnis des Bundesarzneimittelinstituts erhalten, das in Deutschland legal angebaute Cannabis für die medizinische Anwendung an Apotheken zu vertreiben. Wie die Gründer des Unternehmens gegenüber der FAZ mitteilten, sei man außerdem für die Lagerung, Kommissionierung und Logistik zuständig.
Erste Ernte aus Deutschland in diesem Jahr
Seit Cannabis in Deutschland von Ärzten verschrieben werden kann, wächst der Markt stark an. Schätzungen zufolge werden bis Ende des Jahres bis zu zehn Tonnen medizinisches Cannabis verschrieben worden sein. Bislang wird der Bedarf durch Importe aus dem Ausland gedeckt. Im Frühjahr 2019 erhielten drei Unternehmen die Erlaubnis, Cannabis für den medizinischen Einsatz in Deutschland anzubauen. Die erste Ernte wird in diesem Jahr erwartet.
Die staatliche Cannabisagentur, die beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte angesiedelt ist, überwacht Anbau, Ernte, Verarbeitung und Handel. Die Behörde erteilte dem Start-up Cansativa nun die Erlaubnis, die von den Unternehmen Aurora, Aphria und Demecan hergestellten Produkte zu lagern und an Apotheken zu vertreiben und zu liefern.
Cansativa wurde im Mai 2017 gegründet und trat bislang als Importeur und Großhändler von medizinischem Cannabis aus Kanada, Lateinamerika und den Niederlanden auf.