Längst hätte der Bundestag den Entwurf zum Cannabisgesetz (CanG) verabschieden und damit für Millionen Wähler endlich Jahrzehnte währendes Unrecht beenden können. Bereits zwei Jahre wird an der Legalisierung gearbeitet, immer wieder wurden dabei Zusagen nicht eingehalten und Termine verschoben. Verständlich, dass die Community frustriert ist und sich mittlerweile eine Menge Wut gegen die verantwortlichen Politiker angestaut hat.
Gerade erst wurde die zweite und dritte Lesung verschoben auf die Kalenderwoche 50, mit der Begründung, dass noch Verbesserungen in den Entwurf eingearbeitet würden, die sich aus der Expertenanhörung ergeben hätten. Doch kurz vor dem Termin, der ohnehin bereits verspätet stattfinden sollte, folgte der nächste Schlag ins Gesicht der Wähler. Die Entscheidung soll abermals verschoben werden. Anscheinend besteht bei den Regierungsvertretern keinerlei Gefühl dafür, was man seinen Bürgern zumuten kann und was nun wirklich eindeutig zu weit geht.
Ist die SPD unwählbar für die Cannabis-Community?
Nachdem die Verabschiedung des CanG in KW 50 abermals abgesagt wurde, haben die zuständigen Politiker zunächst wieder keine Transparenz gezeigt bezüglich der Abläufe und speziell der Gründe für die erneute Verschiebung der abschließenden Debatte im Bundestag. Nach einigem Druck auf die Parteien wurde endlich eingestanden, dass konservative Politiker der Fraktion (z. B. Sebastian Fiedler, ehemaliger Polizist) sich gegen die eigentlich nur leicht progressiven Änderungen positionierten, die infolge der Anhörung am Gesetzentwurf vorgenommen wurden.
Dass eine Handvoll SPD Politiker den Beschluss des Gesetzes blockieren würde, zwei Jahre nach Zusage einer wesentlich umfangreicheren Legalisierung, als wir sie jetzt erwarten können, ist geradezu unerhört. Den dafür verantwortlichen Politikern fehlt offenbar jedes Gefühl für die Wähler oder auch nur für die Vernunft. Ungewiss ist, ob sie sich jemals darüber Gedanken machen, was sie den Menschen damit zumuten nach einem Gesetzgebungsprozess, der vor Enttäuschungen und Verzögerungen nur so strotzt. Aber vor allem ist ihnen wohl nicht klar, welchen Schaden sie an der eigenen Partei anrichten, denn die SPD hat sich damit für Millionen Cannabisfreunde und Legalisierungsbefürworter für unwählbar erklärt.
Auf nach Berlin – Macht Lärm für die Legalisierung!
Die Community reagiert selbstverständlich entsprechend auf dieses skandalöse Verhalten der SPD und ruft zum Protest auf. In den sozialen Medien und per Mail erreicht die Politiker bereits dieser Tage der tief sitzende und mehr als berechtigte Frust der Menschen, die seit Monaten immer wieder vertröstet werden und langsam kein Licht am Ende des Tunnels mehr sehen. Für Beteiligung an der DHV E-Mail Aktion informiere Dich hier: hanfverband.de/spd-verzoegert-cang-e-mail-aktion
Jetzt soll der Protest auch über das Internet hinausgehen und auf die Straßen Berlins gebracht werden. Vom 8.12. bis zum 10.12.2023 sind daher alle Aktivisten, Cannabiskonsumenten, Hanffreunde und Sympathisanten aufgefordert, sich auf den Weg nach Berlin zu machen. Dort, am Messedamm, findet zum SPD-Parteitag das Protestcamp statt, das der CSC Berlin veranstaltet und das vom Deutschen Hanfverband DHV, von zahlreichen Hanfaktivisten wie Tobi (Hanfnah), Steffen Geyer (Hanfmuseum) oder der Micha (YouTube), und auch Richter Andreas Müller unterstützt wird. Ab Freitag um 9 Uhr morgens geht es los mit Protest und Demo das ganze Wochenende lang. Am Samstag findet in diesem Rahmen von 14 bis 18 Uhr eine Kundgebung mit einigen Redebeiträgen bekannter Gesichter der Legalisierungsbewegung statt.
Zahlreiches Erscheinen ist mehr als nur erwünscht, es ist sogar ausgesprochen notwendig, um deutlich zu machen, was die Blockade des CanG in der Gemeinschaft anrichtet und dass man nicht bereit ist, eine solche Hängepartie weiter hinzunehmen. Gern gesehen sind dort im Übrigen auch Trillerpfeifen, Transparente und Schilder, um der Wut etwas Luft zu machen und sie laut werden zu lassen. Ausfälligkeiten, wüste Beschimpfungen oder Gewalt allerdings bitte zu Hause lassen. Das ist kontraproduktiv und hilft der Sache auf keinen Fall!
Informationen zur Protestveranstaltung und Aufruf von Tobi (Hanfnah TV)
Unterstützung ist auch durch Spenden möglich unter: Paypal.me/SteffenGeyer