Studenten der ETH Lausanne haben aus Pilzmyzel und Hanf einen biologisch abbaubaren Stoff erschaffen. Genau wie Hanf könnte das Material Kunststoff ersetzen.
Myzel ist der unterirdisch wachsende Teil von Pilzen. In Verbindung mit Holzspänen und Substraten kann das daraus entstandene Gemisch in einer Form zu Backsteinen, Brettern oder fertigen Möbeln geformt werden. Das berichtet die ETH Lausanne, eine technisch naturwissenschaftliche Universität in der Schweiz.
Zu Beginn wird das Myzel in einer sterilen Umgebung zusammen mit einem Substrat wie Mehl und Wasser kultiviert. Danach wird das Ganze in eine Form gegossen und nach etwa einer Woche ist eine feste Masse entstanden, die bei niedriger Temperatur gebacken wird, um das weitere Wachstum zu verhindern. Das Ergebnis ist ein leichtes aber stabiles Material. Angetrieben von dem Gedanken an ein Material aus Myzel als Alternative zu Kunststoff, kam den Studenten die Idee nach einem gemeinsamen Treffen mit Studierenden aus den Fachbereichen Architektur, Umweltwissenschaften und Ingenieurswesen.
Auf Myzel basierte Materialien seien eine gute Alternative, da man sie kostengünstig und einfach herstellen könne, heißt es vonseiten der Schweizer Universität. Außerdem könne das Material innerhalb von drei Monaten biologisch abgebaut werden. Mithilfe ihres eigenen Rezepts stellten die Studierenden ein Material aus Pilzmyzel und Hanffasern her. Testergebnisse bestätigten, dass der Stoff ähnlich gut wie andere Isolationsmaterialien isoliere. Zudem trage es das Gewicht eines menschlichen Körpers und sei wasserdicht sowie relativ brandbeständig.
Auf Nachfrage hieß es, man unterziehe das Material noch einigen weiteren Tests. Es habe ähnliche Eigenschaften wie Polysterol. Für die Verbesserung wollen die Studierenden nun weiter an ihrem Myzel Rezept tüfteln.