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Die THC-Freigabe in Deutschland unterscheidet mündige Bürger von skrupellosen Kriminellen, doch auf dem Schwarzmarkt bleiben Cannabis-Streckmittel immer noch stark verbreitet.
Bei einer aktuellen Untersuchung wurden rund 300 Proben Haschisch und Marihuana labortechnisch analysiert und zahlreiche Verunreinigungen festgestellt. Ohne Risiken für Leib und Leben Gras kaufen geht nur im Einzelhandel mit Zulassung, doch leider lassen offizielle Geschäfte für Cannabinoide weiter auf sich warten.
Kaum wissenschaftliche Daten über verunreinigte Grasblüten
Rücksichtlos maximalen Profit einfahren gilt auf dem Cannabis-Schwarzmarkt unter Verbrechern als genauso normale Geschäftspraxis wie beim Schmuggeln von Menschen oder Waffen. Hanfprodukte strecken geht sicher nicht ganz so vielfältig wie bei Rauschmitteln in Pulverform, aber unter anderem das Gewicht einer verkauften Menge Gras zum Kiffen heimlich manipulieren ist für jeden Dealer mit etwas Erfahrung kein Problem.
Wissenschaftliche Daten stehen Bürgern jedoch kaum zur Verfügung. Forschung war über Jahrzehnte hinweg ähnlich streng verboten wie der Konsum von THC im Allgemeinen und durch Dealer gestrecktes Gras in Deutschland bedauerlicherweise an der Tagesordnung. Die politische Realitätsverweigerung beim Thema THC sorgt bis heute dafür, dass weder Otto Normalkiffer noch die lokalen Gesundheitsämter über Streckmittel im Cannabis wirklich Bescheid wissen.
Für mehr Aufklärung sorgt ironischerweise das kommerzielle Interesse von Unternehmen aus der Hanfbranche. Von engagierten Firmen werden seit der Legalisierung viele neue Studien finanziert. Helfen sollen entsprechende Daten beim Entwickeln von Produkten, doch ein wichtiger positiver Nebeneffekt ist echte Grundlagenforschung, und davon profitieren Business, Verbraucher und nicht zuletzt Behörden hin zum Justizwesen.
Mehr als zwei Drittel der illegal verkauften Hanfprodukte sind toxisch belastet
Aus 30 deutschen und zehn europäischen Städten stammt das analysierte Cannabis und dessen Verunreinigungen haben es in sich. Fäkalien und harte Drogen, Bakterien und sogar das Coronavirus – solche Sachen können laut Studie sehr häufig drin sein im Marihuana vom Schwarzmarkt! Ziemlich eklig und noch übertroffen durch absichtlich verwendete Streckmittel von Haarspray bis in der EU verbotene Pestizide, welche Verbrecherbanden beim heimlichen Gras-Anbau ohne Skrupel einsetzen.
Um an das Gras und das Hasch zu kommen, bat die Forschung im Internet rund 200 Kiffer um eine Probe. Cannabis vom Schwarzmarkt wurde von den Probanden in ein spezielles Testkit gepackt, versiegelt und ans Labor verschickt, was die Leute zur Einhaltung der strengen Vorschriften sogar filmen mussten. Exakter Standort wie genaues Datum halfen dann beim Vergleichen der wissenschaftlichen Checks beziehungsweise Resultate. Gerade einmal 20 Prozent vom Hanf bestanden die zahlreichen Qualitätstests – trotz offizieller Freigabe!
Wären 80 Prozent aller Spirituosen verseucht oder giftige Pflanzenschutzmittel im Tabak von der Tanke weitestgehend garantiert, käme Noch-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) persönlich kontrollieren, doch zu Risiken im Cannabis bringen hierzulande erst kommerzielle Studien die nötige Aufklärung? Im „besten Deutschland aller Zeiten“ hat die Legalisierung von Haschisch und Marihuana zwar das gröbste Unrecht beseitigt, aber wirklich erfolgreich wird dieses Projekt erst durch Fachgeschäfte mit Lizenz, Regulierung und einer Packungsbeilage für Hanfprodukte.
Legaler Fachhandel: Schwarzmarkt austrocknen, Cannabis-Streckmittel unterbinden
Hanfbranche, Wissenschaft und Verbraucher sind wegen der Verunreinigungen zu Recht alarmiert. Gefordert wird eine rasche Zulassung für Fachläden zum Cannabis kaufen für Erwachsene, wie das eigentlich durch die zweite Säule vom neuen Cannabisgesetz über den Umweg von Modellprojekten auch vorgesehen ist. Aber die Ampelregierung gibt’s nicht mehr, der Wahlkampf tobt und Parteien wie die Union fordern statt Verbraucherschutz und Gesundheitsfürsorge absurderweise eine Rücknahme der bisher erfolgten, unzureichenden Gras-Legalisierung.
Forschung und schlichte Realität etwa in Nordamerika sind eindeutig: Den Schwarzmarkt beseitigen, User schützen, hochwertige Ware gewährleisten – das können nur legale Hanfblüten vom Händler. So selten wie in Deutschland vergällter Schnaps verkauft wird, ginge es auch beim Marihuana und wer angesichts der schockierenden Daten über Cannabis-Streckmittel politisch schweigt, verschleppt und nach Verboten schreit, ist entweder verantwortungslos oder moralisch völlig auf den Hund gekommen.
Staatlich finanzierte Forschung über Cannabinoide endlich ausbauen
Wirtschaft und Bevölkerung fordern Geschäfte für THC genauso eindringlich wie deutlich höhere Ausgaben in Forschung und Wissenschaft. Eine staatliche Regulierung vom Hanfladen bringt sicheren Konsum ohne giftige Verunreinigungen im Weed, dazu jede Menge Jobs, Nachhaltigkeit, Steuereinnahmen und fachlich begründen lassen sich entsprechende Vorschriften durch begleitende Studienprojekte. Ob die Union tatsächlich zurück zum Niveau von „Cannabis ist kein Brokkoli“ möchte, wird sich unter einem angeblich mit ökonomischem Sachverstand ausgestatteten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigen.
Bleiben Grasgeschäfte verboten, dient Vater Staat Kriminellen als nützlicher Idiot und ist mindestens indirekt beteiligt, wenn Kokain, Crystal Meth und Ketamin im gestreckten Cannabis an Kiffer verkauft werden. Zwar hätten einige hundert Millionen Euro aus der Besteuerung für Cannabinoide aus dem Fachhandel den Haushalt der Bundesregierung auch nicht gerettet, aber es gäbe nach gut neun Monaten Legalisierung mit Sicherheit weniger Dealer und vor allem weniger Gesundheitsrisiken im Lande. Aktiv handeln könnte allerdings nicht nur der Bundestag, sondern auch ein gewisser Cem Özdemir von den Grünen.
Der will bekanntlich Ministerpräsident in Baden-Württemberg werden und steht derzeit noch dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vor. Dort verstaubt seit vielen Monaten eine „Konsumcannabis-Wissenschafts-Zuständigkeitsverordnung“ unerledigt im Regal, wodurch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zum Ausbau der Cannabisforschung ermächtigt würde.
Warum Özdemir den Entwurf nicht endlich umsetzt und mal was für den Gesundheitsschutz tut, nachdem dieser grüne Landwirtschaftsminister schon drei Jahre lang dicke Chancen rund um den botanischen Alleskönner Nutzhanf ganz ohne Not ignoriert hat, ist unbekannt. So bleiben Streckmittel beim Cannabis kaufen auf dem Schwarzmarkt vorerst leider weiterhin eine tägliche Gefahr für Konsumenten.