Wer sich für die Legalisierung von Cannabis interessiert, sollte die Entwicklung bei anderen Substanzen gut beobachten. Keiner muss den Alkohol oder das Nikotin lieben oder konsumieren. Wir können beides sogar hassen. Wenn wir Cannabis legalisieren wollen, wäre ein Alkohol- oder Tabakverbot gut, um weniger von „denen“ vor Augen zu haben? Es würde zum einen nicht funktionieren und zum anderen würde man mit „denen“ doch nur das weiter betreiben, was auch mit uns nicht funktionieren kann. Uns in unseren persönlichen Freiheiten maßgeblich zu bevormunden, um der gesellschaftlichen Gleichschaltung Willen. Wären Schockbilder auf Zigarettenschachteln unter dem Gesichtspunkt gut oder schlecht?
Diese neuen Tabakverordnungen wurden auf EU Ebene beschlossen und die Beschlussfassung wurde in anderen EU Ländern auch schon umgesetzt. Das Ergebnis ist jüngst durch den Europäischen Gerichtshof bestätigt worden. Bei der Produktion ab dem 20.05.2016 für den deutschen Markt müssen Zweidrittel von Vorder- und Rückseite mit Warnhinweisen und Schockbildern gefüllt werden. Es sollen ganz abartige Schockbilder von sozusagen lebendig verwesender Rauchern auf den Schachteln abgebildet werden. Beim erwachsenen Raucher erhoffe man sich weniger davon aber möchte dem Jugendlichen vor seiner ersten Zigarette einen Denkanstoß mitgeben.
Schockbilder auf Zigarettenschachteln machen deswegen Sinn, weil das bei mehr Jugendlichen abschreckend als anregend wirken wird. Denn diejenigen, die erst Recht zu rauchen anfangen, wird es ebenfalls geben.
Step by Step mit Schockbildern auf Zigarettenschachteln
Wir haben bereits Warnhinweise, jetzt kommen richtig große Schockbilder auf die Zigarettenschachteln, Werbeeinschränkungen und möglicherweise noch mehr Raucherverbote. Oder sollte man aufs Wording achten und Nichtraucherschutzgesetze sagen? Diese Nichtraucherschutzgesetze sind sehr sinnvoll. Aber diejenigen, die das alles vorantreiben, aus welcher Liga kommen die und nach welchen Regeln spielen die? Es handelt sich um diejenigen, die von der schönen, heilen und vor allem abstinenten Welt träumen. Diese Personen dürfen das gerne für sich selber ausleben. Für ganz viele Menschen ist aber genau das ein Albtraum.
Unter diesen Abstinenzträumern mit all ihren guten Absichten, die es immer nur gut mit uns meinen, finden sich auch viele verirrte. Alkoholkonsumenten, die nicht rauchen, wollen Tabak verbieten. Kiffer, die nicht trinken, wollen den Alkohol weg haben. Tabakraucher sehen sich genau wie Alkoholkonsumenten nicht als Drogenkonsumenten und fordern härte Strafen für all diese schlimmen Drogen. Warum sind diese Drogen schlimm? Weil sie verboten sind. Das sollte doch jedem klar sein, dass sie dann schlimm sein müssen, sonst hätte sie doch keiner verbieten lassen. Oder wie geht diese Logik?
Es wäre schön, wenn wir alle mehr Fahrrad fahren, weniger Fett und Zucker essen, mit dem Tabak aufhören, Alkohol nicht in bayerischen Maßen trinken und einfach mehr auf unsere Gesundheit achten. Warum fangen wir nicht beim Fracking oder Umweltgiften wie dem Glyphosat an? Da können wir wirklich drauf verzichten und erhalten dabei unsere Lebensqualität. Das sind aber Dinge, die man den Leuten nicht in ihren Wohnzimmern sondern in der Lebensumwelt aller Menschen verbietet. Dabei geht es dann wirklich um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und nicht um ideologische Wertvorstellungen, die psychologisch verpackt nach und nach zur maßgeblichen Freiheitseinschränkung werden.
Auch der Tabak wird sich nicht verbieten lassen aber darum geht es vielen. Schockbilder auf Zigaretten sind dabei eine gute Sache, da es der Aufklärung und Prävention dient. Aber wo hört dieser grüne Bereich auf und geht in den roten über? Bis zu welchem Punkt sind es Nichtraucherschutzgesetze und ab wann Raucherverbote? In gewisser Weise haben einige dieser gut gemeinten Regelungen diese unsichtbare Grenze schon überschritten. Denn wenn es eine Raucherkneipe (oder Kneipe mit Raucherraum) gibt, zwingt einen keiner, diese zu betreten. Wenn es jedoch verboten wird, diese Raucherkneipe zu eröffnen, wäre darüber doch bereits nachzudenken.