Letztes Jahr dachte man, dass die Cannabisverkäufe im US-Bundesstaat Colorado eine Höchstmarke erreicht hätten, die nur schwer übertroffen werden könne. Doch nun wurden erneut Rekordumsätze verbucht.
Der Bundesstaat mit etablierten legalen Cannabishandel setzte im Jahr 2019 Cannabis für beinahe 1,75 Milliarden US-Dollar um. Dies kam für einige sehr überraschend, sah es doch zuletzt danach aus, als ob das Wachstum der Branche im Bundesstaat stagnieren würde. Jetzt haben neuartige cannabisbasierte Produkte einen Boom ausgelöst, der die Umsätze in beeindruckende Höhen schnellen ließ.
Colorado profitiert vom Cannabis-Tourismus
Nachdem am 6. November 2012 die Volksabstimmung zugunsten der Legalisierung von Cannabis als Genussmittel ausgefallen war, dauerte es noch bis zum Januar 2014, bis die notwendigen gesetzlichen Reformen in Kraft traten. Damit war Colorado der Pionier-Staat in puncto Cannabis-Legalisierung. Allein schon deswegen blüht in Colorado neben jeder Menge Gras auch die Tourismusbranche, die Tausende Cannabiskonsumenten jedes Jahr nach Denver und in die anderen Städte des Mountain State zieht.
Auch wenn andere Bundesstaaten mittlerweile ebenfalls einen legalen Handel mit Cannabis etablieren konnten, bleibt gerade für Konsumenten außerhalb der USA Colorado die erste Anlaufstelle in den Vereinigten Staaten. Colorado ist für Touristen sozusagen der „Place to be high“.
Positiv für die Gesellschaft – Steuereinnahmen aus legalem Cannabishandel
Im Jahr 2019 verzeichnet Colorado nun den Rekordumsatz von 1,75 Milliarden US-Dollar, die der Handel mit legalem Cannabis zu Genusszwecken erbracht hat. Diese Zahlen meldete kürzlich das Colorado Department of Revenue. Die Staatskassen profitierten in erheblichem Maß von dem Geschäft mit recreational Marijuana. Das Rekordjahr brachte Steuereinnahmen in Höhe von 302,4 Millionen Dollar ein.
Dieses Geld wird aufgeteilt und soll verschiedene Lebensbereiche der Bürger unterstützen. Ein Teil davon wird für den Bau von Schulen ausgegeben und auch das Rechtssystem soll einen Teil erhalten. Außerdem sollen Präventionsmaßnahmen, die öffentliche Gesundheit und die öffentliche Sicherheit damit finanziell gefördert werden.
Edibles und Konzentrate beleben das Geschäft
Das Ausmaß des Wachstumsschubes der Cannabisindustrie in Colorado ist überraschend. Im Vorjahr schien das Wachstum abzuflachen, die Umsätze stiegen im Vergleich zu 2017 gerade einmal um 2,5 Prozent. Von 2018 zu 2019 legten die Verkäufe jetzt auf einmal um satte 13 Prozent zu. Zum Teil soll dies auf die Preisentwicklung zurückzuführen sein. Durch Überproduktion waren die Preise zeitweise recht niedrig gewesen. Dann zogen die Verkäufe wieder an, sodass der Preisdruck auf die Hersteller und Händler nachgelassen hat.
Ein weiterer Faktor, der sich sehr positiv auf die Umsätze auswirkte, war die zunehmende Verbreitung von Edibles und anderen neuartigen Cannabisprodukten wie Konzentraten und cannabishaltigen Getränken. Ob der Markt im nächsten Jahr noch einmal ein großes Wachstum verzeichnen kann, ist fraglich. Dafür würde es wohl weitere innovative Produkte wie Edibles benötigen, die das Kauf- und Konsumverhalten der Verbraucher beeinflussen.