Es könnte so einfach sein, zeigen uns doch immer mehr Bundesstaaten in den USA, dass eine Legalisierung von Cannabis weder zu mehr Konsumenten oder zu erhöhter Drogenabhängigkeit anderer Drogen, noch zu erhöhter Kriminalität führt. Und bei all denjenigen, die noch nicht auf diesen Trichter gekommen sind, ist zumindest das medizinische Marihuana eine sinnvolle Sache.
Und auch hier scheint sich in den vergangenen Monaten einiges getan zu haben, immerhin fordern nun auch vermehrt Politiker eine Legalisierung im medizinischen Bereich ein. Am 30. November 2016 soll es in der Eschweger Stadthalle eine Diskussion zum besagten Thema geben. Was spricht für und was spricht gegen eine Legalisierung. Wie das ausgeht und ob alle in dieser Fachtagung auf einen grünen Zweig kommen werden, bleibt erst einmal abzuwarten. Vor allem aber soll es auf der Tagung um die pharmakologischen Aspekte und die Konsequenzen im Bereich der Sucht gehen.
Über die Wirkung scheint man sich einig zu sein
Immerhin ist es unumstritten, dass Cannabis bei einigen in der Lage ist, die Stimmung anzuheben und den Konsumenten ein Gefühl von Entspannung und Wohlbefinden zu geben. Ebenso einig wird man sich sein, dass es auch unangenehme Auswirkungen beim Konsum von Cannabis geben wird. Gesprochen werden wird über Panikreaktionen und über andere negative mögliche Wirkungsweisen. Vor allem fürchtet man, dass vor allem Erstkonsumenten den negativen Aspekten ausgesetzt sind.
Über die Folgen wird man streiten
Cannabis ist nicht gefährlicher als Alkohol. So viel steht eigentlich fest. Und dennoch befürchten viele nicht die Gefahr des Konsums, beispielsweise während dem Auto fahren, sondern vielmehr die psychische Abhängigkeit. Als Gegenargument steht dabei stets der Alkohol, welcher legal zu kaufen und zu konsumieren ist und körperlich abhängig macht. Man fürchte beim Cannabis aber vor allem auftretende Psychosen und weitere gesundheitsgefährdende Begleiterscheinung durch das Rauchen selbst.
Die rechtliche Lage muss geklärt werden
Die häufigste hierzulande konsumierte Droge ist in Deutschland das Cannabis. Die Grünen brachten dafür schon Ende März einen Entwurf für das Cannabiskontrollgesetz heraus und empfahl darin, dass Volljährigen ein Zugang zu Cannabis in regulierten Mengen möglich gemacht werden sollte. Die Begründung: Die Verbote haben nicht gewirkt und das werden sie auch nicht. Und auch die Linken, die FDP und seit Neuestem auch der drogenpolitische Sprecher der SPD, sprechen sich nun für eine Legalisierung aus.
Und wie sieht es mit dem Konsum von Cannabis aus?
Natürlich wird man auch über den aktuellen Stand im Hinblick auf Konsum sprechen, denn dass hierzulande einer stattfindet, dürfte allen klar sein. Und wahrscheinlich ist es auch der Reiz des Verbotenen, warum doch so viel mehr Menschen mittlerweile Cannabis zumindest einmal probiert haben wollen. Alles das, was man nicht soll. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verzeichnete bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25, dass mehr als ein Drittel Cannabis schon einmal ausprobiert hat und fünf Prozent davon regelmäßig einen rauchen.
Sogar bei den unter 18-Jährigen hat bereits jeder 10. schon einmal Cannabis genommen. Zuletzt war ein Absacken der Konsumentenzahlen 2011 zu erkennen, seitdem steigen die Zahlen wieder drastisch an. Auch die Landesstelle in Hessen für Suchtfragen stellt fest, dass sich wieder mehr behandlungsbedürftige Cannabiskonsumenten bei den Beratungsstellen melden.
Wir sind gespannt, welche Ergebnisse wir nach der Tagung bekannt geben können.