Kürzlich akzeptierte das portugiesische Parlament einen Gesetzesentwurf für die Legalisierung von auf cannabisbasierten Medikamenten. Als Reaktion auf die regelrechte Heroinepidemie entkriminalisierte die portugiesische Regierung im Jahr 2001 alle Drogen. Das bedeutet, dass Konsumenten geringe Mengen für den Eigenbedarf besitzen dürfen – egal, von welcher Substanz. Obwohl es in Portugal legale Plantagen für medizinisches Cannabis für den Export gibt, gab es bisher keine rechtliche Freigabe für Cannabis als Medizin.
Mehrheit für die Freigabe
Bei der Abstimmung sprach sich eine entscheidende Mehrheit für die Verabschiedung des Gesetzes aus. Dieses besagt, dass in Zukunft auf cannabisbasierte Medikamente für die Behandlung chronischer Schmerzen, posttraumatischer Belastungsstörungen oder der Nebenwirkungen einer Chemotherapie zugelassen werden sollen. Das Gesetz wird nach der Unterschrift des Präsidenten voraussichtlich am 1. Juli 2018 in Kraft treten.
Patienten sollen dann mithilfe eines Rezepts vom Arzt Zugang zu auf cannabisbasierten Medikamenten haben. Mit diesem Rezept kann man sich in der Apotheke die gewünschte Medizin holen. In Portugal müssen alle Arzneimittel von einer Regulierungsbehörde zugelassen werden. Diese gab bereits im letzten Jahr ihr okay für eine Plantage in Portugal, um dort medizinisches Cannabis für den Export anzubauen.
Zweifelsohne ist Portugal der ideale Ort für den Anbau von Cannabis. Nicht selten wird das dortige Klima mit milden Wintern, warmen Sommern und jede Menge Sonne mit dem in Kalifornien verglichen. Vergangenes Jahr gab das kanadische Unternehmen Tilray bekannt, mehr als 20 Millionen investieren zu wollen, um die große Nachfrage nach Cannabis als Medizin bedienen zu können – in ganz Europa. Solange es in Deutschland keine Anbaugenehmigungen gibt, wird das medizinische Cannabis in deutschen Apotheken vielleicht in Zukunft auch aus Portugal kommen.