Ende August verabschiedete die Nationalversammlung einen Gesetzesentwurf für eine regulierte Abgabe von medizinischem Cannabis. Um in Kraft zu treten, muss das Gesetz nun von Präsident Laurentino Cortizo abgesegnet werden. Der Gesetzesvorschlag sieht unter anderem vor, ein Register mit zugelassenen Cannabispatienten anzulegen. Außerdem soll die Erforschung von Cannabis intensiviert werden.
Der Vorsitzende der Nationalversammlung, Crispiano Adames, bezeichnete den Vorschlag als innovativ und verwies auf zahlreiche Beschwerden, die mithilfe von Cannabis behandelt werden könnten, sofern das Gesetz umgesetzt werde.
Seit 2017 sind medizinische Marihuana-Maßnahmen in Panamas Nationalversammlung anhängig. Schon damals sagte Dr. Sandra Carrillo, Professorin an der medizinischen Fakultät der Universität von Panama und die führende medizinische Cannabis-Spezialistin des Landes in einem Interview außerhalb der Nationalversammlung: „Dieses Gesetz wird die Lebensqualität der Patienten verbessern. Einige Epilepsiepatienten nehmen zwei oder drei Medikamente ein, und sie wirken immer noch nicht. Medizinisches Cannabis bietet eine Alternative, die ihre Schmerzen und Leiden und die ihrer Familien lindern kann. Es gibt viele Panamaer, die an Erkrankungen leiden, die andere Medikamente nicht lindern konnten.“
In diesem Jahr unterstützte der Präsident der Nationalversammlung, Crispiano Adames (PRD) nun die endgültige Version des Gesetzes 153. Das Gesetz fordert die Einrichtung eines technischen Rates für Cannabis mit zwei Vertretern von Patientengruppen, die das Programm beaufsichtigen.
Mittelamerika besteht aus sieben Ländern. Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama. In allen Ländern gelten unterschiedliche Cannabis-Gesetze. Viele der Staaten haben eine liberale Haltung gegenüber Konsumenten.
In Belize zum Beispiel ist der Besitz von weniger als 10 g straffrei. Obwohl nicht ganz klar ist, auf welche Menge sich die Regelung bezieht, ist der „persönliche Konsum“ in Costa Rica legal. In El Salvador ist Cannabis besonders streng kontrolliert. In Honduras ist der Konsum zwar illegal, wird aber in einigen Regionen toleriert. In Nicaragua ist die Pflanze ebenfalls illegal.
Der Anbau und Konsum von Cannabis wurde 1932 verboten. Innerhalb der Gesellschaft ist die Pflanze allerdings weit verbreitet und ihr Konsum wird von der Öffentlichkeit weitestgehend toleriert.