Kanada steht kurz vor der Legalisierung von Cannabis und eine Menschenrechtsorganisation aus Ontario definiert Regeln, die den Umgang mit Cannabis am Arbeitsplatz regeln sollen.
Bald ist es so weit. Nur noch ein paar Tage und Kanada legalisiert den Freizeitkonsum von Cannabis. Ab 17. Oktober 2018 haben Erwachsene Menschen dann die Möglichkeit, Cannabis legal zu konsumieren und zu erwerben. Eine Menschenrechtsorganisation aus Ontario hat nun ein Dokument mit Richtlinien für den Umgang mit Cannabis am Arbeitsplatz veröffentlicht.
In den letzten Tagen vor der Legalisierung veröffentlichten immer mehr Organisationen und Gruppierungen Richtlinien und Regeln für den Umgang mit Cannabis, wenn es endlich so weit ist. Darunter auch die Ontario Human Rights Commission (OHCR), eine Menschenrechtsorganisation aus der Provinz Ontario. Genauer geht es in dem Dokument darum, wann, wie und wo Menschen legales Cannabis konsumieren können. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Cannabis in Verbindung mit dem Arbeitsplatz und öffentlichen Orten.
Die Richtlinien der OHCR
Die von der OHCR festgelegten Richtlinien sollen klarstellen, inwieweit der Konsum von Cannabis ein Menschenrecht ist. Im Folgenden sind ein paar der wichtigsten Regelungen des Dokuments aufgelistet.
Diese Richtlinien wurden noch vor den Gesetzen zu legalem Cannabis in Kanada verfasst:
- Arbeitgeber müssen alles tun, was nötig ist, um ihren Angestellten mit einer schwerwiegenden Erkrankung oder Behinderung den Konsum von medizinischem Cannabis zu ermöglichen.
- Arbeitgeber müssen ihren Angestellten den Konsum von Cannabis auf ihrem Gelände nicht erlauben. Patienten, die auf medizinisches Marihuana angewiesen sind, müssen die Möglichkeit von angemessenen Pausen haben, um nach draußen zu gehen und ihre Medizin einnehmen zu können.
- Es muss erlaubt sein, legales Cannabis zu Hause, einschließlich auf dem Balkon oder der Terrasse zu konsumieren.
Die meisten Regelungen der Menschenrechtsorganisation dienen zum Schutz von Konsumenten. Trotzdem sind sie kein Freifahrtschein und es gibt gewisse Einschränkungen:
- Vermieter können ihren Mietern den Konsum von Cannabis verbieten, wenn dadurch ein Problem der öffentlichen Gesundheit entsteht. Darunter fällt etwa der Fall, dass ein Nachbar überaus sensibel auf den Rauch eines Mieters reagiert.
- Arbeitgeber können den Konsum von Cannabis untersagen, wenn die Arbeit dadurch nicht mehr sicher ausgeführt werden kann.
- Generell können an Orten, an denen ein Nikotinverbot gilt, ähnliche Gesetze für den Konsum von Cannabis erlassen werden.
Die Legalisierung steht vor der Tür
Schon seit geraumer Zeit tüfteln verschiedene politische Verbände und Organisationen an Gesetzen für die bevorstehende Legalisierung. Dazu zählen auch Organisationen wie das OHCR und lokale Regierungen, die eigene Bestimmungen und Gesetze festlegen können.
Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen die Legalisierung letztlich haben wird, aber Berichte wie der Ontario Human Rights Commission erinnern daran, dass Konsumenten mit einer schwerwiegenden Erkrankung auch in diesem Zusammenhang durch Menschenrechte geschützt sein müssen.