Neben Gladiolen- und Sonnenblumenfeldern entsteht in Vitkring das erste Nutzhanf-Feld, in dem Hanf selbst gepflückt werden kann. Initiator des Projekts Hanfinsel ist der gemeinnützige Verein „United Hemp Association“.
Im Herbst können in Klagenfurt Nutzhanfblüten selbst gepflückt werden. Auf einem ein Hektar großen Feld wächst dort die nach dem offiziellen EU-Sortenkatalog zertifizierte Nutzhanfsorte Finola. Bezahlt wird nach dem Vertrauensprinzip: Abwiegen und den entsprechenden Betrag in eine Kasse werfen.
Entstigmatisierung
Bei dem Projekt geht es keinesfalls um Profit. „Wir setzen uns für die Aufklärung rund um das Thema Hanf ein und möchten die unendlich vielen Möglichkeiten, die uns die älteste Kulturpflanze bietet, der Öffentlichkeit näher bringen“, so einer der Gründer von „United Hemp Association“ gegenüber meinbezirk.at. Die eingetragene Non-Profit-Organisation verfolgt mit dem Projekt ein ganz spezielles Ziel: Ängste und Vorurteile gegenüber der Hanfpflanze abbauen und gleichzeitig das Wissen zum Thema erweitern.
Das soll auch über Seminare, Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden geschehen. Um das Image der Hanfpflanze zu verbessern, brauche es viel Aufklärungsarbeit. Ziel sei es, das Normale des Hanfs, das Nützliche hervorzuheben und zu zeigen, stellt der Verein fest.
Hanfinsel als Orte der Begegnung
Die Hanfinsel, wie das Selbstpflückfeld heißt, solle vorwiegend ein Ort der Begegnung sein, um gegenseitige Toleranz und Verständnis, Zivilcourage sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Pavillons sollen als Treffpunkte dienen, wo man sich austauschen und den Pflanzen beim Wachsen zusehen kann.
Auf dem ungefähr ein Hektar großen Feld in Vitkring wachsen ca. 30.000 Hanfpflanzen. „United Hemp Association“ verfolgt jedoch ein größeres Ziel: In den nächsten zwei Jahren soll es in jedem österreichischen Bundesland solche Hanfinseln geben. Entsprechend willkommen sind demnach engagierte Menschen, die dem Verein beitreten und ihr Wissen über die Hanfpflanze und ihren Anbau erweitern wollen. Die UHA-Hanfinsel finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen des Vereins, Spenden und den Erträgen aus dem Selbstpflückfeld.
2018 gab es auch in Deutschland das bundesweite erste Nutzhanffeld zum Selberpflücken. Bei Bayer‘s Franken Hanf im bayerischen Kronach hatten BesucherInnen außerdem die Möglichkeit, sich über die vielseitigen Anwendungsgebiete und den Nutzen der alten Nutz- und Heilpflanze informieren. Rechtliche Bestimmungen erschwerten das Projekt jedoch. Demnach ist die Abgabe nur an Gewerbetreibende möglich, die darüber hinaus garantieren können, dass die Weiterverarbeitung einen Missbrauch zu Rauschzwecken ausschließt.