Nicht schlecht dürften die Drogenfahnder und Polizeischüler gestaunt haben, als sich vor ihren Augen 1800 Hanfpflanzen in einer Halle in Wien-Liesing zeigten. Ebenso überwältigend wie das Erscheinungsbild dürfte auch der Duft gewesen sein, vor allem als die Pflanzen abgemetzelt wurden. Dumm nur, dass laut Besitzer die Pflanzen legal für Kosmetika angebaut wurden.
Getroffen hat es Pascal Novosel. So empörte er sich laut über den Einsatz: „Wir sind Bauern und doch keine Drogendealer wie Pablo Escobar. Meine Pflanzen haben ein viel zu geringen, sogenannten Tetrahydrocannabinol-Gehalt, um als verbotenes Suchtgift zu gelten“. Während er diese Worte spricht, hält er das landwirtschaftliche Registrierblatt der Agrarmarkt-Austria in seinen Händen.
Donnerstags um 3 Uhr morgens hat die Razzia stattgefunden. 20 Beamte, worunter sich größtenteils Polizeischüler befanden, zerstörten die 1800 Hanfpflanzen. Dummerweise fiel der Irrtum erst nach Abschluss der Razzia auf. Den Schaden hat der Green-C-View Firmenchef hochgerechnet. Laut seinen Aussagen beläuft sich die Schadenssumme auf satte 27.000 €. Aus den Pflanzen hätten eigentlich edle Naturkosmetiköle produziert werden sollen.