Innerhalb der letzten acht Monate gab es im Big Apple nur acht Festnahmen aufgrund von Cannabis-Delikten. Im Vergleich dazu wurden 2020 im selben Zeitraum 163 Menschen aufgrund von Verstößen gegen geltende Cannabisgesetze festgenommen.
Bei den acht Verhaftungen handelte es sich um Verstöße gegen die erlaubte Höchstmenge von bis zu drei Unzen, die man für den Eigenbedarf ungestraft besitzen darf.
Auch die Zahl der Vorladungen vor den Strafgerichten der Stadt ging von 3.700 im ersten Quartal auf nur noch acht zurück. Eine Vorladung wird dann ausgestellt, wenn jemand das Bußgeld für unerlaubten Besitz von Cannabis nicht bezahlt. Dies kann zu einem Haftbefehl führen, wenn der Täter nicht vor Gericht erscheint.
Der drastische Rückgang ist unumstritten auf die Legalisierung von Cannabis für Erwachsene zurückzuführen. Ein entscheidender Punkt könnte auch sein, dass Cannabis überall dort konsumiert werden darf, wo das Rauchen von Zigaretten erlaubt ist. In vielen US-Bundesstaaten ist der öffentliche Konsum von Cannabis verboten.
Cannabislegalisierung als Maßnahme im Kampf gegen Rassismus
Nach der Verabschiedung des Legalisierungsgesetzes wurden Vorstrafen im Zusammenhang mit Cannabis-Delikten aus den Registern gelöscht. Die Maßnahme schaffe Arbeitsplätze und behebe vor allem das Unrecht von jahrzehntelang geltendem Recht, das sich in unverhältnismäßiger Weise gegen Nicht-Weiße gerichtet habe, kommentierte der Sprecher des Unterhauses die Entwicklung damals auf Twitter.
In der Tat gilt der Kampf gegen Rassismus als Hauptgrund für die Legalisierung von Cannabis in New York. Vor der Cannabis-Freigabe wurden Nicht-Weiße von der New Yorker Justiz diskriminiert. Obwohl der Konsum gleichmäßig verteilt ist, wurden Nicht-Weiße wesentlich häufiger für Cannabis-Delikte festgenommen.
Schätzungen zufolge könnte durch die Freigabe von Cannabis im Bundesstaat New York mit etwa 20 Millionen Einwohnern in den kommenden Jahren ein Milliardenmarkt entstehen, der pro Jahr knapp 300 Millionen Euro Steuereinnahmen generiert.