In mehreren Bundesstaaten der USA ist nun der Verkauf, Erwerb und Konsum legal, sodass nun mittlerweile jeder fünfte Amerikaner die Möglichkeit hat, Marihuana legal zu kaufen. Der legale Anbau und Verkauf in Colorado ist beispielsweise bereits ein voller Erfolg und auch andere Bundesstaaten folgen dem guten Beispiel. In allen anderen Bundesstaaten gilt jedoch nach wie vor das Drogenverbot aus unterschiedlichen Gründen. Seit der Wahlnacht und dem Sieg von Donald Trump fragen sich nun doch einige, ob sich daran nicht doch in naher Zukunft etwas ändern könnte.
Die Wahlnacht – ein Erfolg für die Marihuana-Lobby
Kalifornien hat nun als bevölkerungsreichster Bundesstaat die Legalisierung von Marihuana als reines Genussmittel beschlossen und auch in Massachusetts, Nevada und Maine waren die Wähler für eine Freigabe. In Florida darf Marihuana zwar noch nicht für den privaten Genussgebrauch gekauft und geraucht werden, für medizinische Zwecke ist hier aber eine Freigabe erteilt worden. Arizona hängt währenddessen noch am Bürgerentscheid zur Legalisierung fest, aber auch das ist nur eine Frage der Zeit. Aber was hat das jetzt mit der Wahlnacht zu tun?
Marihuana darf nun auch zum puren Genuss in allen Bundesstaaten konsumiert werden, in denen mehr als 20 Prozent der Bevölkerung stehen. Das bedeutet, dass die gesamte Westküste legal Marihuana kaufen und anbauen darf. Für weitere 30 Bundesstaaten wird es als Therapiemittel anerkannt werden. Und genau dies ist ein Erfolg für die Reformbewegung von Marihuana. Denn nur wenn es endlich mehr gute Beispiele gibt, an denen wir uns orientieren können, kann auch bei uns ein Umdenken stattfinden. So bleiben Staaten wie Kalifornien oder Colorado keine Ausnahme mehr, sondern ganz Amerika könnte in dieser Sache zum Vorbild werden. Und wir alle wissen, dass wir bereits so einiges von den Amis übernommen haben.
Colorado ging mit bestem Beispiel voran
Colorado war der erste Bundesstaat, der 2014 Marihuana offiziell als Genussmittel erlaubte. Ihm folgen Bundesstaaten wie Washington, Oregon und Alaska. Seit 1996 ist an der Westküste Marihuana für medizinische Zwecke zwar erlaubt, dennoch dauerte es weitere 20 Jahre, ehe die Freigabe auch als Genussmittel folgte. Es war allerdings bereits davor ziemlich leicht, dort eine ärztliche Genehmigung zu bekommen.
Erfolgsmodell Colorado, so nennen es Befürworter der Legalisierung, wenn es um die Legalisierung anderer Staaten und Länder geht. Die Zahl der Drogendelikte ist seit 2014 massiv gesunken, die zusätzlichen Steuereinnahmen waren und sind ein weiterer positiver Aspekt. In Kalifornien könnten Schätzungen zufolge knapp eine Milliarde Dollar Steuern pro Jahr zusammen kommen, Colorado brachte es im vergangenen Jahr auf 135 Millionen Dollar Steuern. Aber wie das eben so ist, gibt es dennoch immer noch Kritiker, die sich nach wie vor gegen eine Freigabe aussprechen. Die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit seien ihrer Meinung nach immer noch nicht ausreichend untersucht und auch für den Straßenverkehr bedeutet die Legalisierung eine zusätzliche Gefahr.
Auf Bundesebene betrachtet ist die Substanz nach wie vor verboten und wird auf eine Stufe mit Heroin gestellt, nur steigt die Zahl der einzelnen Gegenden, in denen der Konsum erlaubt ist. Und das ist leider immer noch mehr als widersprüchlich und daran muss sich auch etwas ändern. Und das wird es auch, jetzt, wo auch Kalifornien mit im Geschäft ist.
Der Krieg gegen die Drogen ist und bleibt unproduktiv und wird auch sonst nichts bewirken, außer noch mehr Widerstand. Das sehen einige Parteien und Kongressabgeordnete mittlerweile auch so. Barack Obama lies verkünden, dass die Position gegen die Drogen immer unhaltbarer werden, je mehr Bundesstaaten die Verbote fallen ließen. Und jetzt müssen sich die Amerikaner mit Donald Trump auseinandersetzen, der sich im Wahlkampf für die Genehmigung von Marihuana als Therapiemittel aussprach. Typisch Trump überlässt er es jedoch den einzelnen Bundesstaaten, ob und inwiefern eine Legalisierung stattfinden solle.