Gesunde Ernährung spielt eine immer bedeutendere Rolle, wobei auch die Produktion von Lebensmitteln immer stärker in den Vordergrund rückt. Viele Menschen möchten auf chemische Zusätze verzichten und lassen häufiger die Finger von Fleischprodukten, um dem Körper und der Natur etwas Gutes zu tun. Deswegen schaut man sich in der Industrie auch genauer die Alternativen an, die zur Herstellung von gutem Essen genutzt werden können.
Dabei fällt auch der Blick auf die seit vielen Tausend Jahren im Einsatz befindliche Hanfpflanze. Besonders Hanfsamen stellen eine außergewöhnlich wertvolle pflanzliche Fett- und Proteinquelle dar, die unter den richtigen Umständen auch für gewöhnliche Gerichte eingesetzt werden können. So forschte bereits 2022 das Unternehmen Signature Products in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim und der Professorin Simone Graeff-Hönninger an Samen der Hanfpflanze, welche sich besonders gut als Fleischersatz nutzen ließen und zur Herstellung eines veganen Schnitzels genutzt werden könnten.
Mit einer Million Euro förderte das Land Baden-Württemberg die Suche nach dem gesunden Fleischersatz. Nun hat das Unternehmen einen weiteren Förderantrag bewilligt bekommen und kann mit einigen Top-Partnern sowie der Universität Bonn daran forschen, wie man ein nachhaltiges Verfahren zur Gewinnung hochwertiger und funktioneller Proteinzutaten aus Hanfsamen gestalten kann.
Förderprojekt erhält über eine Million Euro
Erneut werden für das nun auf den Namen „hemp4Food“ getaufte Projekt über eine Million Euro eingeplant werden können, da es im Rahmen des Innovationsraums „NewFoodSystems“ eine Zusage auf Förderung seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erhalten hat. In Zusammenarbeit mit der Universität Bonn, der Firma Rügenwalder Mühle sowie Südzucker, ICL Ladenburg und weiteren Subunternehmern wird jetzt untersucht, wie man hochwertige und funktionelle Proteinzutaten aus gesunden Hanfsamen optimal gewinnen kann.
Hanfsamen wären eine wertvolle Fett- und Proteinquelle, die reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien sind, erklärt Florian Pichlmaier, Geschäftsführer von Signature Products. Dass sie in Deutschland als Lebensmittel zugelassen sind und ein enormes Potenzial für die Produktion von pflanzlichen Proteinen haben, wird von ihm auf vegconomist.de dazu betont. Die Vision bei dem Vorhaben sei es, das Potenzial von Nutzhanf für die menschliche Ernährung ausschöpfen zu können. Bislang dominierten Soja, Weizen und Erbsen den Markt für pflanzliche Proteine, doch Hanf könnte eine wertvolle alternative Proteinquelle darstellen, besonders, da der Anbau geringe Umweltauswirkungen mit sich bringt.
Genaue Vorstellungen über die Ziele
Erklärt wird von dem Geschäftsführer noch, was man sich genau erhofft, erreichen zu können. Eines der Hauptziele wäre es, jene Verfahren aufzudecken, die zu „funktionell attraktiven Hanfproteinen“ führten. Man würde in der Fördergruppe „die chemischen und funktionellen Eigenschaften der resultierenden Proteinzutaten sowie ihr Applikationspotenzial untersuchen“. Auch geht es natürlich um den Kostenfaktor, denn man werde sich ebenfalls darauf konzentrieren, eine Methode zu entwickeln, die Hanfproteine und Hanfsamenöle günstiger herstellen ließen.
Man verspricht sich aus der Kooperation der verschiedenen und teils auch sehr renommierten Unternehmen, dass ein bedeutender Fortschritt bezüglich der nachhaltigen Nutzung von Hanf für die menschliche Ernährung und noch weiterer Aspekte erreicht werden könne. Denn dazu werden auch das Verwertungspotenzial von Nebenströmen – also nicht genutzten Pflanzenresten – untersucht und die Wirtschaftlichkeit der Nutzung von Hanfsamen zur Proteinherstellung insgesamt beurteilt. Signature Products freue sich daher sehr auf die Zusammenarbeit und hofft in Zukunft darauf, dass der Einsatz von Nutzhanf noch stärker in den Alltag integriert werden kann und man somit zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen könne.
Auch auf die Legalisierung von Cannabis für den Genussmittelsektor bereitet sich das Unternehmen offensichtlich vor. Denn mit kürzlich eingenommenen Investments aus den USA und Deutschland arbeitet man an einer neuen Hanf-App für den sich hoffentlich bald öffnenden Markt hierzulande.