In einer Umfrage hat sich die Mehrheit der neuseeländischen Bevölkerung für die Legalisierung von Cannabis ausgesprochen. In drei Monaten stimmen die Einwohner der beiden Hauptinseln im Südwestpazifik über die entsprechende Gesetzesänderung ab.
Wie der NZ Herold1 auf seiner Internetseite berichtet, unterstützen immer mehr Neuseeländerinnen und Neuseeländer die Legalisierung von Cannabis für den persönlichen Gebrauch. Dies ergab eine Umfrage, die drei Monate vor dem Referendum durchgeführt wurde.
Die Erhebung, die von dem medizinischen Cannabis-Unternehmen Helius Therapeutics in Auftrag gegeben wurde, soll einen Hinweis darauf geben, wie sich die Einwohner Neuseelands in der kommenden Volksabstimmung entscheiden werden. Von den knapp 1600 befragten Personen gaben 56 % an, am 19. September für die Legalisierung von Cannabis zu stimmen. Im Februar hatten sich noch 54 % der Befragten für die Legalisierung ausgesprochen.
In der Umfrage wurde gefragt, ob man in dem unverbindlichen Referendum, das zeitgleich mit den nationalen Wahlen stattfinden wird, für das Gesetz zur Legalisierung und Kontrolle von Cannabis stimmen würde.
Der Gesetzesentwurf über die Regelungen einer möglichen Legalisierung von Cannabis beinhaltet wichtige Punkte:
- Personen ab 20 Jahren dürfen Cannabis demnach legal erwerben und konsumieren.
- Es soll Cannabis-Fachgeschäfte nach kalifornischem und niederländischem Vorbild geben, in denen Cannabisprodukte verkauft werden. Es soll keinen Online-Handel geben.
- Werbung für Cannabis ist verboten und Produkte sollen mit Warnhinweisen gekennzeichnet werden.
- Erwachsene hätten außerdem die Möglichkeit, bis zu zwei Pflanzen für den Eigenbedarf anzubauen. Pro Haushalt können bis zu vier Pflanzen straffrei angebaut werden.
- Der Verkauf von Cannabis an Minderjährige soll mit bis zu vier Jahren Gefängnis bestraft werden.
- Werden Minderjährige mit Cannabis erwischt, soll es von einer Anzeige abgesehen werden. Stattdessen sieht der Gesetzesentwurf „gesundheitsbezogene“ Reaktionen vor. Dazu zählen zum Beispiel Bildungs- und Aufklärungsmaßnahmen sowie gemeinnützige Arbeit oder ein geringes Bußgeld.
- Die Potenz der erhältlichen Cannabis-Produkte wird kontrolliert
- Öffentlicher Konsum von Cannabis bleibt weiterhin verboten. Erwachsene können Cannabis-Produkte in ausgewiesenen Räumlichkeiten oder auf dem Privatgrundstück konsumieren.