Das in Zürich ansässige Unternehmen Medropharm AG gibt in einer aktuellen Pressemitteilung die Ausweitung der Tätigkeiten im Handel mit Betäubungsmitteln bekannt. Swissmedic, die zuständige Aufsichts- und Zulassungsbehörde (Äquivalent zum deutschen BfArM) hat der Medropharm AG kürzlich die Bewilligung für den gewerblichen Umgang mit Betäubungsmitteln erteilt.
Etwa im gleichen Zeitraum erhielt ihre Tochtergesellschaft die Erlaubnis für den Anbau von medizinischem, THC-reichen Cannabis. Die Medropharm AG ist primär auf Anbau, Herstellung und Vertrieb von Cannabis in pharmazeutischer Qualität ausgerichtet, beschäftigt sich aber auch mit anderen psychedelischen Substanzen wie Psilocybin. Der Fokus auf Medizinalcannabis hat sich bewährt, denn das Interesse an der Heilpflanze steigt, wie allgemein die Nachfrage nach Naturheilmitteln.
Bewilligungen ermöglichen die Arbeit mit Medizinalcannabis
Zum 1. August 2022 hatte das Schweizer Parlament die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken legalisiert. Die Kultivierung, die Herstellung, Verarbeitung und der Handel sind seitdem im medizinischen Kontext gestattet und werden von der Swissmedic kontrolliert, die auch Lizenzen und Genehmigungen erteilt. Der Erhalt der Bewilligungen ist für die Medropharm AG ein wichtiger Meilenstein, da das Unternehmen nun ihre Aktivitäten ausweiten kann.
„Dies sind Rahmenbedingungen, auf welche die Medropharm AG lange und zielstrebig hingearbeitet hat. Die erlangten Bewilligungen schaffen die nötigen Voraussetzungen, um in der Schweiz das Kerngeschäft zu festigen, dieses mit THC-haltigem Cannabis zu medizinischen Zwecken zu erweitern und damit die Position des Marktführers für cannabinoidhaltige Produkte in der Apotheke weiter auszubauen. Für Patientinnen und Patienten ist es dank der Gesetzesänderung und den nun einfachen regulatorischen Rahmenbedingungen möglich, sich in einer Arztpraxis THC-haltiges Cannabis zu medizinischen Zwecken verschreiben zu lassen und dieses in einer Apotheke zu beziehen. Zudem ermöglicht die neue Gesetzeslage den wichtigen internationalen Handel, da jetzt ebenfalls der Export von THC-haltigem Cannabis zu medizinischen Zwecken gesetzlich geregelt ist und unser Unternehmen damit im globalen Wettbewerb konkurrenzfähig wird. Davon können wir stark profitieren, denn wir sind bereits mit bestehenden Geschäftsfeldern hervorragend vernetzt und verfügen über einen renommierten internationalen Kundenstamm mit ausgezeichneten Distributionsnetzwerken. Wir sind seit vielen Jahren ein geschätzter Partner, wenn es um qualitativ hochwertige pharmazeutische Wirkstoffe und die Entwicklung von kundenspezifischen Produktlösungen geht. Dass wir unsere Geschäftspartner jetzt ebenfalls mit THC-haltigen Produkten beliefern können, freut uns sehr und stärkt unser Geschäftsmodell“, sagt Dr. Claudia Zieres-Nauth, Mitinhaberin und CEO der Medropharm AG.
Dr. Claudia Zieres-Nauth
Mit der Entwicklung neuer pharmazeutischer Produkte auf Basis von Cannabis und auch mit Forschungsprojekten mit Partnern will sich die Medropharm AG weiter für einen besseren Zugang zu Cannabismedikamenten und auch eine bessere Lebensqualität für Patienten einsetzen. Insbesondere beschäftigt sich die Medropharm hier mit Depressionen und Angststörungen.
Patrick Widmer, Gründer und Mitinhaber der Medropharm AG äußert sich zum Umgang mit Betäubungsmitteln und den neu etablierten Geschäftsfeldern wie folgt:
„Unser Ziel ist die Entwicklung natürlicher und holistischer pharmazeutischer Wirkstoffe zur Steigerung des Wohlbefindens von Mensch und Tier. Die Herstellung hochwirksamer Wirkstoffe für die psychische und körperliche Gesundheit, welche auf die vielen unerfüllten Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten eingehen, darin liegen letztlich die Antriebskraft und Leidenschaft des Medropharm Teams verwurzelt. Die Möglichkeit, nun das vollständige Cannabinoid-Spektrum der Heilpflanze Cannabis sativa L. verwenden zu können, stärkt unsere Kompetenz und die Entwicklungsmöglichkeiten. Als neugieriges und innovatives Unternehmen sehen wir immer bereits den nächsten Schritt und beschäftigen uns mit der Zukunft. Wir sehen eine Revolution, einen Quantensprung in der Psychiatrie auf uns zukommen. Psychedelische Wirkstoffe werden nunmehr salonfähig und das Potenzial von Substanzen wie Psilocybin, LSD oder MDMA wird in Netflix Serien einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.“
Patrick Widmer
Auch plant die Medropharm die Erforschung und den Anbau von psychoaktiven Pilzen, derzeit werden dafür Studien gestaltet, Partnerschaften begründet und die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zucht geschaffen. Ein standardisierter Psilocybin-Extrakt soll das erste große Ziel sein. Dieses wiederum soll dann in wissenschaftlichen Studien erforscht und erprobt werden.