Cannabis als Medizin – das ist kein Novum. Auch in Deutschland kennen wir das seit Anfang letzten Jahres und dieser Trend scheint sich nicht nur in Europa und den Staaten fortzusetzen, auch global wird über eine Freigabe der Pflanze zu medizinischen Zwecken diskutiert. Am anderen Ende der Welt, in Neuseeland, stehen die Zeichen jetzt seit Kurzem auch auf Freigabe. Wieso und welche Bedenken dennoch bestehen, erfahrt ihr hier.
Politik ebnet den Weg zur Freigabe
Letztes Jahr hat in Neuseeland eine neue Legislaturperiode begonnen. Jetzt, fast ein Jahr später, hat sich die Stimmung im Parlament in Bezug auf den Umgang mit Cannabis gewandelt. Nun scheint es fast sicher, dass es vor den nächsten Wahlen im Jahre 2020 noch ein entsprechendes Gesetz geben wird.
Vor allem die an der Regierung des Landes beteiligten Parteien Labour Party und Green Party, wobei letztere das Thema sogar offen im Wahlkampf aufgegriffen hatte, haben für diese Neuevaluation des Politikums gesorgt – ganz im Sinne der meisten ihrer Wähler. Denn auch in der Bevölkerung ist das Ansehen von Cannabis, vorwiegend zu medizinischen Zwecken, merklich gestiegen. Ein striktes Verbot scheint vielen keine zeitgemäße Lösung mehr.
Warum hat die Freigabe so lange auf sich warten lassen?
Noch immer gibt es aber auch viele Menschen, die man als Kritiker und auch als Gegner einer Legalisierung von Cannabis bezeichnen kann. Von Cannabis gehen auch Gefahren aus, wie wohl von jeder Substanz, die als Rauschmittel missbraucht werden kann. Körperlich gesehen ist der Konsum ja bekanntermaßen kein großes Problem, von gesundheitlichen Schäden für die Atemwege durch das Verbrennen der Pflanze mal abgesehen.
Doch Experten warnen auch im Land der Kiwis vor den psychischen Gefahren, die der Gebrauch von Cannabis mit sich bringen kann. Unzureichende Erforschung der Folgen und Cannabissucht seien besonders problematisch. Doch der medizinische Nutzen scheint im Auge der neuseeländischen Politiker zu überwiegen. Und auch wirtschaftlich gesehen birgt eine Legalisierung Vorteile. Selbst der rein medizinische Anbau verspricht Milliardenerträge & auch viele neue Arbeitsplätze.
Ausblick auf die Zukunft
Lange wird es wohl nicht mehr dauern, dann zieht auch Neuseeland mit und gibt Marihuana als medizinisches Produkt frei. Das Parlament wird jetzt aber noch viel klären müssen, der erste Schritt ist mit dem Wunsch nach Veränderung getan, viele weitere müssen noch folgen. So auch ein Masterplan, wie die Regulation erfolgen soll.
- Ab wie vielen Jahren wird das Produkt abgegeben?
- Was geschieht mit den zusätzlichen Steuereinnahmen?
- Werden hiermit in Zukunft vielleicht Präventivmaßnahmen und Beratung für Suchtkranke finanziert?
Mit einer Freigabe für den Freizeitkonsum ist jedoch auch in Neuseeland nicht allzu bald zu rechnen. Viele Fragen müssen geklärt werden, aber die wichtigste wurde beantwortet: Cannabis als Medizin gewinnt immer weiter an Boden und auch Neuseeland möchte von den positiven Aspekten profitieren.