Der Konsum von Cannabis macht Menschen dumm, schizophren, faul, lethargisch und apathisch. Ferner löst Marihuana Psychosen aus, ist Einstiegsdroge, die zu anderen Drogen, zu sozialer und hygienischer Verwahrlosung, zu Konzentrationsstörungen und Gedächtnisproblemen führt. Man wird davon nicht nur süchtig, sondern dazu auch noch unfruchtbar.
Vor diesen Wirkungen und Folgen von Cannabis wurden wir alle in den letzten Jahrzehnten in zahllosen Medienbeiträgen über vermeintliche, wissenschaftliche Erkenntnisse gewarnt, und die Liste ist noch weit länger. Viele der vermeintlichen Folgen konnten in Studien nicht belegt, sondern als Fehlannahme oder Negativpropaganda entlarvt werden. Zu manchen Behauptungen ist der Kenntnisstand noch eher gering, und in manchen steckt auch etwas Wahrheit. Aber wie ist das nun mit der Fruchtbarkeit? Ist da was dran, dass Kiffen zu Unfruchtbarkeit führen kann?
Neue Studie aus aktuellem Anlass
Da es in der Vergangenheit bereits Studien gab, die zu dem Schluss kamen, dass der Konsum von Cannabis der Fruchtbarkeit abträglich sei, und infolge der Legalisierung von Marihuana in mehreren US-Bundesstaaten daher zu befürchten wäre, dass dies Auswirkungen auf die Geburtenrate haben könnte, sollte zu diesem Zeitpunkt der Zusammenhang von Fruchtbarkeit und Cannabis erneut untersucht und geklärt werden.
Die Studie sammelte vier Jahre lang Daten von über viertausend Frauen im gebärfähigen Alter, von denen über tausend noch ihren Partner mit in die Untersuchung einbezogen hatten. 12 Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer gaben an, Marihuana konsumiert zu haben. Die Studie konnte keine Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis zwischen den Konsumenten und den Nichtkonsumenten aufzeigen.
Also weiter kiffen mit Kinderwunsch?
Dieses Ergebnis ist allerdings keine vollständige Entwarnung. Es gibt viele Variablen, die zu berücksichtigen sind. Eine wichtige ist etwa der Tabak, denn der hat definitiv einen schädlichen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Auch sind nicht alle Streckmittel in der Hinsicht unbedenklich. In der Studie wurde auch die Häufigkeit des Konsums unter den Probanden nicht erfasst und in die Auswertung einbezogen. Durch den Umstand, dass es sich um eine Internet-basierte Studie in Form von Befragungen handelte, sind auch mögliche Fehlerquellen vorhanden, die die Aussagekraft der Ergebnisse dämpfen.
Trotzdem kann zum aktuellen Standpunkt keine unmittelbare negative Auswirkung des Cannabis-Konsums auf die Fruchtbarkeit bestätigt werden, weder bei Frauen noch bei Männern. Glaubt man der Behauptung, dass Kiffen faul macht, könnte man davon ausgehen, dass Cannabis-Konsumenten weniger Sex hätten. Dies scheint jedoch auch nicht der Fall zu sein. Eine andere Studie von der Universität in Stanford hat ergeben, dass Konsumenten anscheinend häufiger Sex haben sollen als Nichtkonsumenten.
In Zukunft werden sicher noch differenziertere Untersuchungen angestellt werden müssen, um die Sachverhalte genauer zu klären. Ob Dauerkonsum andere Auswirkungen hat als gelegentlicher. Im Großen und Ganzen wird man wohl gut daran tun seinen Konsum in einem moderaten Maßzuhalten, denn Behauptungen hin oder her, zu viel des Guten war schon oft am Ende auch schlecht.