Schon die Aufmachung der Fassade ist alles andere als das, was man von einem Cannabis-Store erwarten würde. Einerseits befindet sich die Dispensary mit dem Namen Planet 13 auch am Strip in Las Vegas, was beinahe an sich schon eine Verpflichtung für ein glamouröses Erscheinungsbild einer Geschäftsfassade ist, andererseits ist Planet 13 so viel mehr als nur ein Cannabis-Einzelhandel.
Viel mehr ist es ein Marihuana Themenpark, ein interaktives Gesamterlebnis und ein optisches Spektakel. Es ist der wahr gewordene Traum, den sich so mancher Kiffer vor 20 Jahren als Utopie ausgemalt hat, wenn er in einer Gruppe Kumpels stoned in Gesprächen seinen Fantasien freien Lauf gelassen hat. High-End-Cannabis hat jetzt in der Stadt der Sünde einen High-End-Rahmen bekommen, er heißt Planet 13.
Cannabis Handel im High End Store
Das Dach des Gebäudes zieren sieben große Lotusblumen, jede mit einem neongrünen oder orangefarbenen Kern. Sie wurden von einem Künstler geschaffen, der auch schon für das legendäre Burning Man Festival optische Highlights installiert hat. Nachts ist sein Werk besonders beeindruckend, wenn der gesamte Komplex beleuchtet ist und die Blütenblätter ihre Farbe ändern.
Ein riesiger Kugelbrunnen, in Form eines roten Planeten, der mit Wasser überlaufen wird, steht vor dem Komplex und dient dem großen „Planet 13“-Schriftzug als Hintergrund, er sprüht Nebel und auch er leuchtet nachts. Schon jetzt ist die größte Dispensary der Welt gigantisch, obwohl noch Teile des Komplexes nicht eröffnet sind. Im Eingangsbereich ist ein riesiger interaktiver Screen, der auf den Kontakt, zum Beispiel das darüber Laufen oder Tanzen, reagiert. Auch zahlreiche andere Bildschirme laden zur Interaktion ein. Das alles jedoch erst, nachdem man den Nachweis erbracht hat, dass man mindestens 21 Jahre alt ist, selbstverständlich. Denn trotz aller optischen Spielereien, die sicher auch Kindern große Augen und ein Strahlen ins Gesicht zaubern würden, ist es doch ein Marihuana-Business mit einem Riesen-Angebot an Blüten, Shatter, Extrakten, Edibles und allem, was THC und CBD beinhalten kann.
Cannabis und Luxus sind kein Widerspruch
Am 1. November eröffnete Planet 13 seinen neuen Standort in Las Vegas mit einigem Medien-Getöse und öffentlichem Rummel. Der größte Cannabis-Superstore, ein Unterhaltungskomplex rund um Marihuana, ebenso eine Sehenswürdigkeit neuer Technologien wie ein Monument des Zeitgeists der Legalisierungswelle in Amerika, wurden der Stadt der Vergnügen hinzugefügt. Die großen Hallen und der moderne, elegante Look verleihen der Dispensary die Atmosphäre eines Hotels, die Vitrinen, in welchen die Blüten exponiert sind, unterstreichen das edle Ambiente und könnten in ebenso gut in einem Juweliergeschäft stehen.
Nichts in dem Weed-Entertainment-Park erinnert an typische Klischee-Vorstellungen, die man von einem Marihuana-Geschäft hat. Allein schon die luxuriöse Ausstattung, aber auch die Preise einiger Produkte, zeigen, dass der Cannabis Konsum längst seinen festen Platz auch in der reichen Gesellschaftsschicht hat.
Der Cannabis-Superstore in Zahlen
Die 7,5 Millionen Dollar teure Planet 13 Dispensary wird durchgehend geöffnet sein, wie die meisten Vergnügungszentren in Las Vegas. Gebaut wurde der Marihuana-Themen-Komplex in einem 60 Jahre alten ehemaligen Lagerhaus. Im durchschnittlichen Tagesgeschäft erwartet Planet 13 etwa 2000 Kunden, davon werden wohl schätzungsweise 90 Prozent Touristen sein. 140 Kameras überwachen die Fläche, eines Tages werden es wahrscheinlich wesentlich mehr sein, denn ein großer Teil des Areals ist noch nicht erschlossen. Doch dies soll sich in Zukunft noch ändern, Erweiterungen wie Coffeeshops und eine große Food-Hall sind geplant.
Einige bürokratische Hürden gilt es aber noch zu überwinden, denn die Betreiber möchten gerne eine Lounge einrichten, in der die Gäste von Planet 13 ihre Einkäufe auch konsumieren können. Dies gibt es in Las Vegas bisher nicht wirklich, weil es eigentlich nicht mit dem Gesetz vereinbar ist. Dennoch scheint man bei Planet 13 zuversichtlich zu sein, eines Tages eine eigene Konsum-Lounge in Betrieb nehmen zu können. Ob man eine Weed-Dispensary in diesem Format gut findet oder nicht, ist Geschmacksache, aber sie unterstreicht auf jeden Fall das fulminante Comeback von Cannabis in der Gesellschaft, wenn auch stark vermarktet.