Die drei Koalitionsparteien Luxemburgs, die Grünen, die liberale DP und die sozialdemokratische LSAP haben sich in ihren Koalitionsverhandlungen auf die Legalisierung von Cannabis zu Genuss-Zwecken geeinigt.
Mit diesem Schritt würde das Großherzogtum innerhalb der EU zu einer der fortschrittlichsten Nationen in Puncto Cannabispolitik werden, während andere auf der Stelle treten oder gar rückwärts Schritte unternehmen wollen. Zusätzlich zum legalen Freizeit-Hanf soll es noch zwei Tage mehr Freizeit geben, zwei hervorragende Maßnahmen für die Lebensqualität.
Alle Regierungsparteien sind sich einig in Sachen Legalisierung
Noch sind die Details nicht klar, und der zeitliche Rahmen ist ebenfalls nicht bekannt, aber dass mit der aktuellen Regierung eine Legalisierung möglich ist, ist keine Überraschung. Noch vor fünf Jahren standen die Grünen ziemlich allein da mit ihren Forderungen nach Liberalisierungen im rechtlichen Umgang mit Hanf. Aber nachdem Luxemburg sehr kurzfristig Cannabis als Medizin reguliert hatte, auch um der dort ansässigen Tochter der deutschen Börse, Clearstream, den Handel mit Cannabis-bezogenen Wertpapieren weiterhin abzuwickeln, und nachdem eine Bürgerpetition innerhalb kürzester Zeit erfolgreich mehr als die erforderlichen 4500 Unterschriften geliefert hatte, übernahmen alle drei Koalitionsparteien die Cannabis-Legalisierung in ihr Wahlprogramm. So viel Einigkeit in Fragen der Cannabispolitik ist bis heute zwischen politischen Parteien selten.
Vom Verbot über den Medizinalhanf zur Cannabis-Legalisierung in einem Jahr
Bis zum 5. Dezember werden die Koalitionsverhandlungen noch andauern, also steht noch nichts fest, da sich jedoch die drei Parteien grundsätzlich in ihrer Legalisierungsabsicht einig sind, wird sich daran wohl wenig ändern. Während sich Holland nach Jahrzehnten der Erfahrung mit einem mehr oder minder offenen Umgang mit Hanf immer noch schwertut, konsequente Schritte zu unternehmen, um einen legalen und regulierten Cannabis-Markt zu etablieren, scheint man in Luxemburg wohl zügig Nägel mit Köpfen machen zu wollen. Innerhalb weniger Monate hat das Großherzogtum Medizinalhanf eingeführt, und nun soll die Genuss-Hanf-Legalisierung folgen. So bleibt den Luxemburgern zu wünschen, dass dann im Koalitionsvertrag die Legalisierung als wichtiger Punkt festgeschrieben wird, und dass dieser dann auch bald realisiert wird. Ein neuer legalisierter Markt für Genuss-Hanf innerhalb der Europäischen Union könnte vielleicht auch etwas Bewegung in die Legalisierungsbemühungen anderer Nationen bringen.