In Kanada und den US-Bundesstaaten, in denen Cannabis legal gehandelt und konsumiert werden darf, wird allmählich an Einzelheiten der Regulierungen gefeilt. Edibles zum Beispiel werden noch im Nachgang legalisiert, oder öffentliche Konsumräume in der Gastronomie genehmigt. Der Cannabishandel via Lieferservice ist ebenfalls ein solches Thema, das aktuell noch bearbeitet wird. Ähnlich dem Geschäftsmodell eines Pizzaexpress kann man sich in den USA Cannabisprodukte einfach nach Hause liefern lassen. In Seattle sollen dafür bald Drohnen zum Einsatz kommen.
Drohneneinsatz nur für B2B Geschäfte
Bis März dieses Jahres sollen sie Realität werden, die Drohnenlieferungen in Seattle. GRN Holdings gaben im Dezember bekannt, dass sie in der Planung für den Kauf und den Einsatz von Drohnen für ihre B2B-Lieferungen von Cannabis seien. Dies bedeutet, dass zunächst einmal nur die Lieferungen zwischen Geschäften via Drohne bewerkstelligt werden soll, nicht aber die Belieferung der Konsumenten. Das ist wohl auch eine Kostenfrage, schließlich müssen die ursprünglich für den militärischen Einsatz konzipierten Drohnen von gut ausgebildetem Personal gesteuert werden. Das ist für die kleinen Mengen, die ein Kunde privat kaufen möchte, vermutlich vorläufig nicht rentabel.
Lieferung könnte zehn Prozent des Kaufpreises ausmachen
Mit den ersten Testlieferungen mit den Drohnen, die mit einem Ipad Bezahlsystem ausgestattet werden, will man bis spätestens März begonnen haben, vielleicht sogar schon im Februar. Davon geht der CEO von GRN, Justin Costello, aus. Er betonte in einer Pressemitteilung im Dezember, wie schwer es für ihn war, dieses Projekt geheim zu halten, weil es so cool sei. Der Chef von CannaTrac, Tom Gavin, dass etwa ein Zehntel des Kaufpreises für das Cannabis für die Lieferung via Drohne kalkuliert werden müsse.
Sind die Drohnenlieferungen sicher vor kleinkrimineller Motivation?
Nach Prime Air von Amazon ist der Drohneneinsatz für den Cannabishandel das zweite Geschäftsmodell seiner Art, das in Seattle getestet wird. Es gibt allerdings berechtigte Befürchtungen, dass die Drohnen abgefangen werden könnten. Diejenigen, die wissen, dass gerade ein paar Pfund Cannabis über ihnen schweben, könnten auf die Idee kommen, die Drohnen abzuschießen, mit Luftgewehren, Steinschleudern oder ähnlichen Gerätschaften. Auch wenn die Chancen auf Erfolg gering zu sein scheinen, wird sich GRN mit diesem Problem vermutlich eines Tages befassen müssen.