Für den fortschrittlichen deutschen Bürger ist die Drogenpolitik der Bundesrepublik gänzlich unverständlich, vor allem wenn es um Cannabis geht. Die Vorteile einer Legalisierung, vorrangig in Puncto Jugend- und Gesundheitsschutz, liegen auf der Hand.
Dennoch bewegt sich schon seit Jahren nichts in der Politik. Da bleibt zu hoffen, dass die Missstände, die Kiffer, Patienten und Sympathisanten auf den Plan und vor allem auf die Straße rufen. In diesem Jahr beginnt der Protest gegen das verfehlte Cannabisverbot und für die Liberalisierung von Hanf im Westen Baden-Württembergs, genauer gesagt in Lahr.
200 Demonstranten für die Legalisierung
Am vergangenen Samstag versammelten sich in Lahr im Schwarzwald bis zu 200 Cannabisbefürworter und zogen für ihr Anliegen durch die Innenstadt. Die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Volljährige in Deutschland, so lautet die gut bekannte Forderung, die auch bei dieser Veranstaltung im Vordergrund stand. Cannabis normal – keine Pflanze ist illegal, so das Motto des ersten Protestzugs in Deutschland in diesem Jahr, den man gerne als gelungenen Auftakt für die Legalisierungs-Demo-Saison 2020 betrachten kann. Denn wenn in einem Städtchen von weniger als 50.000 Einwohnern bei Kälte und Regen etwa 200 Menschen den Weg auf die Straße finden, um für ihr Recht zu demonstrieren, dann sollten sich die größeren Städte für die Global Marijuana Marches im Mai dieses Jahres auch einiges vornehmen.
Protest auf der Straße ist so wichtig
Von jung bis alt waren Menschen aller Schichten vertreten. Man muss nicht wie ein Kiffer aussehen und auch keiner sein, um für einen besseren Umgang mit Cannabis einzustehen. Hanf kann unserer Gesellschaft und dem Planeten so viel Gutes geben, während das Verbot so viel Schaden anrichtet. Im Prinzip hat jeder, der Steuern zahlt, einen Grund, sich die Legalisierung zu wünschen. Die Verfolgung dieser Pflanze kostet unser aller Geld.
Diese Demonstrationen in den Städten sind so wichtig, da alle Kommentare und Postings in den sozialen Medien nur die Menschen erreichen, die ohnehin für die Liberalisierung sind. Der Protest auf der Straße hingegen erreicht auch diejenigen, die sich sonst nicht mit dem Thema befassen. Wichtig ist dabei, dass die Demos eine gute Stimmung verbreiten, und dies wurde in Lahr wohl erreicht. Alles verlief friedlich und höflich, der Kontakt mit den begleitenden Gesetzeshütern eingeschlossen.
Nachteile des Cannabis-Verbots betreffen jeden von uns
Neben dem Demonstrationszug gab es natürlich auch Reden und Kundgebungen. Vertreter der Linken, der Grünen oder FDP, aber auch der Organisator Tobias Pietsch (CBD-Shop Hanfnah) waren sich einig in dem Wunsch für einen offeneren Umgang mit der Hanfpflanze. Die Argumente, die für eine Legalisierung sprechen, wiegen schwer und sind für den rationalen Menschen offensichtlich.
Ob im Bereich Medizin, Jugendschutz, Qualitätskontrolle, Beseitigung des Schwarzmarkts, Ressourcenschonung oder Aspekte des Umweltschutzes, die Legalisierung von Cannabis könnte eine Menge positiver Veränderungen anstoßen und bewirken. In Lahr haben die Cannabisbefürworter einen Startschuss abgefeuert, den hoffentlich viele gehört haben. Die Straßen am GMM 2020 müssen endlich wieder voller werden!