Dass der Kauf von Cannabisprodukten auf dem Schwarzmarkt mit Risiken behaftet ist, ist eines der schlagkräftigsten Argumente für einen regulierten legalen Markt für Cannabis. Eine neue Studie bestätigt dies leider auf erschreckende Weise. Denn auf dem Schwarzmarkt gekauftes Cannabis ist nicht nur mit Risiken behaftet, sondern tatsächlich mit Kacke. Zu dieser ekelhaften Erkenntnis kamen kürzlich spanische Wissenschaftler aufgrund einer neuen Studie.
Studie will Bedenklichkeit von Cannabis vom Schwarzmarkt prüfen
Einiger Forscher der Universidad Complutense in Madrid haben eine Untersuchung durchgeführt, bei der sie die Qualität von etwa 90 Proben von Cannabis analysierten, welches bei Straßendealern gekauft wurde. Das Ziel war es, etwaige Schadstoffe zu finden und die Proben hinsichtlich ihrer Unbedenklichkeit für den Konsumenten hin zu überprüfen. Sie wollten feststellen, ob das Straßen-Gras tatsächlich für den Konsum durch Inhalation geeignet ist. Bedauerlicherweise ist Marihuana vom Schwarzmarkt oft mit schädlichen Zusatzstoffen versetzt. Aber neben Streckmitteln förderte die Studie noch eine sehr widerliche Realität zutage.
Vier von fünf Cannabis-Proben sind mit Kot verschmutzt
Die Ergebnisse der Untersuchung, die in der Forensic Science International veröffentlicht wurden, waren alarmierend. Über 80 Prozent der Proben waren mit einer erschreckend großen Menge Kot verschmutzt. Im Speziellen hat man bei der Untersuchung viele Spuren von Aspergillus-Pilzen und Kolibakterien im Cannabis gefunden. Die Forscher bezeichneten den Zustand der Proben als ein Problem der öffentlichen Gesundheit.
Die Form, in der Cannabis verkauft wird, macht einen Unterschied
Da die Wissenschaftler davon ausgingen, dass die Spuren von Fäkalien durch den Transport im Darm an das Cannabis gelangt sind, haben sie die Proben genauer betrachtet, und dabei auf die Form geachtet. Von dem Cannabis, das wie ein Ei geformt war, waren 93 Prozent der Proben verschmutzt, bei den Block-förmigen nur 29,4 Prozent. Wie der Pharmakologe José Manuel Moreno Pérez, einer der Studienforscher, erklärte, werden die Ei-förmigen Verkaufseinheiten für den Schmuggel geschluckt. So gelangt das Cannabis von Marokko nach Europa. Dort werden sie mithilfe von Abführmitteln ausgeschieden, und dann verkauft.
Die Verbrennung schützt nicht vor Bakterien in Cannabis
Die Einnahme des verschmutzten Cannabis kann das Immunsystem schwächen und allerhand Krankheiten auslösen. Dass in vielen Ländern auch Patienten ihr Cannabis auf dem Schwarzmarkt kaufen, stellt daher eine hohe Gefahr für deren Gesundheit dar. Das Verbrennen beim Rauchen schützt im Übrigen nicht vor den Risiken. Da man am Joint keinen wirklichen Filter für kleine Partikel hat, inhaliert man dennoch die Bakterien ein. Dies spielt jedoch nur eine untergeordnete Rolle, denn bevor man anzündet, hat man das Kot-behaftete Gras ja im Normalfall bereits angefasst.