Nachdem die fünf größten Städte des Landes dem geplanten Coffeeshop-Modellprojekt eine Absage erteilt hatten, steht das von der niederländischen Regierung geplante Modell der Coffeeshops zur Regulierung vor dem Aus.
Ursprünglich sollte das von der Regierung vorgeschlagene vierjährige Experiment dabei helfen, die Grauzone, in der sich die niederländischen Coffeeshops bekanntlich bewegen, endlich aufzuräumen. Wie die niederländische Zeitung „de Volkskrant“ berichtet, lehnen die fünf größten Städte des Landes das Modellprojekt allerdings ab. Grund dafür seien die zum Teil heftig kritisierten Bestimmungen des Modellprojekts.
Der umstrittenste Punkt ist die vierjährige Testphase, die selbst bei positivem Verlauf des Projekts nicht verlängert werden soll. Deswegen verweigerten die Coffeeshops der größten Städte die Teilnahme. Weiterhin wären alle Shops im Gemeindegebiet dazu verpflichtet, am Projekt teilzunehmen. Wie die Amsterdamer Bürgermeisterin Fremke Halsema erklärte, sei das mit 175 Shops im Stadtgebiet unmöglich zu kontrollieren. Außerdem dürften Cafés kein importiertes Haschisch mehr verkaufen.
Bisher haben sich nur Tilburg, Almere, Breda und Nijmegen für die Teilnahme an dem Modellprojekt entschieden. Nach dem Okay der Städte muss das Unterhaus in Den Haag dem Vorhaben noch zustimmen. Selbst wenn der Verkauf von Cannabis in kleineren Städten nach der Zustimmung vier Jahre lang legal ist, macht der Versuch, Coffeeshops aus der Illegalität zu holen, ohne die fünf größten Städte des Landes mit ihren unzähligen Cafés nur wenig Sinn.