Die kanadische Firma Hempearth fertigte ein Flugzeug aus Hanffasern, das mithilfe von Hanföl betrieben werden kann.
Anfang der 1950er-Jahre präsentierte Henry Ford sein „Hemp Car“, das aus Soja- und Hanffasern bestand und mithilfe von Hanföl betrieben werden sollte. Mit Renew Sports Cars griff Bruce Dietzen diese Idee wieder auf und fertigte die komplette Karosserie der Sportautos aus Hanffasern. Bei der kanadischen Firma Hempearth ging man noch einen Schritt weiter und produzierte das weltweit erste voll funktionsfähige Flugzeug aus Hanffasern.
Das weltweit erste Hanf-Flugzeug
Das Flugzeug besteht nicht nur komplett aus Hanffasern, sondern wird auch von der Pflanze in Schwung gebracht. Sitze, Flügel, die Wände des Flugzeugs und selbst die Kissenbezüge enthalten Hanffasern. Das nachhaltige Gefährt bietet Platz für einen Piloten sowie vier Passagiere und besitzt eine Tragspannweite von knapp elf Metern.
Hanf ist ein unglaublich vielseitig einsetzbares Material und dabei zehnmal stabiler als Stahl. Außerdem lassen sich Hanffasern viel einfacher verarbeiten. Von der nachhaltigeren Produktion ganz zu schweigen. Hanfpflanzen benötigen viel weniger Wasser als etwa Baumwolle und geben sogar Nährstoffe in den Boden ab. Im Vergleich zur Stahlherstellung oder Carbon, das aus Kunststoff gefertigt wird, kann Hanf nachhaltiger und ökologisch sinnvoller produziert werden. Das Tolle daran ist, dass Hanffasern trotz ihrer Stabilität extrem leicht sind. Das ist primär in der Luftfahrttechnik ein entscheidender Vorteil gegenüber herkömmlichen Materialien wie Aluminium. Durch das geringere Gewicht benötigt das Hanf-Flugzeug auch weniger Treibstoff. Dieser ist übrigens auch völlig natürlich. Das Flugzeug wird mit Hanföl betrieben.
Hempearth
Die Idee für das weltweit erste Hanf-Flugzeug stammt von Hempearth. Die kanadische Firma wurde 2012 gegründet und vertreibt Cannabis-Öl und andere Cannabisprodukte. Produziert wurde das Flugzeug von Velocity Inc., einem Unternehmen aus Florida.
Bei Hempearth ist man vor allem von der Nachhaltigkeit des Materials überzeugt und man wolle die richtige Zukunft für unsere Erde schaffen, so Geschäftsführer Derek Kesek. Die anstehende Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken und für den Freizeitkonsum in Kanada dürfte Hempearth in die Karten spielen und man darf auf weitere Innovationen gespannt sein.