Der frühere demokratische Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat 2020 der USA, löste bei den amerikanischen Bürgern, mit seinem Vorschlag für eine neue Entkriminalisierungsstrategie von Cannabis, Kopfschütteln und Diskussionen aus.
Diejenigen, die glaubten, der jetzige Präsidentschaftskandidat der Demokraten würde die Legalisierungspolitik des linksorientierten Politikers Bernie Sanders weiterführen, haben sich definitiv getäuscht.
Am Montag, dem 4. Mai 2020, veröffentlichte Biden ein sechsteiliges, politisches Manifest namens: „Bidens Plan for Black America“. Mit diesem Manifest will er die teilweise gravierende, ökonomische Lage der schwarzen Bevölkerung verbessern und soziale und rassebedingte Klüfte für immer schließen.
Joe Biden äußerte sich positiv zu diesem Manifest, denn die Frage zur Cannabisreform in den USA, beschäftige ihn persönlich schon seit Jahrzehnten. Laut eigenen Aussagen wäre bei einer Verabschiedung seiner gesetzlichen Pläne, der Konsum von Cannabis innerhalb der afroamerikanischen Bevölkerung legal. Gleichzeitig würden alle Vorstrafen und vorherige Verurteilungen wegen Konsumdelikten aufgehoben oder gelöscht.
Entkriminalisierung nur für Afroamerikaner?
Dieses Manifest beinhaltet einige Ungereimtheiten und Probleme. Biden fordert diese Entkriminalisierung nur für Afroamerikaner. Sozialforscher kamen aber zu dem Ergebnis, dass sich die Anzahl der Konsumenten in der weißen Bevölkerung prozentual gleich verhält. Jedoch gibt es innerhalb der afroamerikanischen Bevölkerung viermal so viele Verhaftungen und Verurteilungen aufgrund von Konsumdelikten. Diese Umstände scheint Biden in seinem politischen „Rettungsplan“ nicht zu berücksichtigen.
„Laut Violet Cavendish, der Sprecherin des Marijuana Policy Project“, wäre eine Politik der Entkriminalisierung, im Vergleich zu einem landesweiten Verbot, sicherlich die vernünftigere Variante. Doch die sozialen Schäden, ausgelöst durch den jahrzehntelangen, politischen Krieg gegen Cannabis, könnten dadurch nicht beseitigt werden.
Polizeibeamte, Bürger und Macht
Eine Entkriminalisierung von Cannabiskonsum in der afroamerikanischen Bevölkerung, würde vielen Bürgern, durch eine sinkende Verurteilungs- und Verhaftungsquote, ein zumindest kurzfristiges Gefühl von Gleichberechtigung verschaffen. Doch Polizeibeamte hätten weiterhin das Recht, verdächtige Personen festzuhalten und zu verhören. Polizisten könnten wegen dieser Entkriminalisierung und dem einhergehenden „Machtverlust“, erst recht angetrieben werden, Afroamerikaner polizeilich festzunehmen und auszufragen. Ein anschauliches Beispiel dafür ist Kalifornien, das im Jahre 1976 eine Entkriminalisierung gesetzlich verabschiedete. Die Polizei ging in dieser Zeit noch härter gegen ihre schwarzen Mitbürger vor.
„Dieses Phänomen ist somit Beweis, dass die Entkriminalisierung keine automatische Gleichsetzung von Minderheiten und ethnischen Gruppierungen gegenüber der Gesamtbevölkerung bewirkt. Joe Biden wird sich also noch intensiv mit seinem Plan für das Amerika der Gleichberechtigung“ befassen müssen.