Der ehemalige Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), James Comey, hatte sich einst mit einer Stellungnahme in Schwierigkeiten gebracht. Er sagte, dass das FBI den Cannabiskonsum unter ihren Hackern zulassen müsse, wenn man die nötigen personellen Ressourcen für den Kampf gegen die Cyberkriminalität generieren will.
Der damalige Senator von Alabama und spätere Justizminister Jeff Sessions hatte ihn für diese Aussage gerügt, worauf Comey zurückruderte und im Nachhinein nur einen Scherz gemacht haben will. Offensichtlich ist an Comey’s Worten mehr Wahres dran, als den Bundesbeamten lieb ist.
Das FBI leidet an Hacker-Mangel
Wer über fortschrittliche IT-Kenntnisse verfügt, ist begehrtes Gut auf dem Arbeitsmarkt. Das gilt beinahe weltweit. IT-Jobs in der freien Wirtschaft sind oft besser bezahlt und eröffnen schnellere Aufstiegschancen als vergleichbare Tätigkeiten für Regierungsorgane. Auch dies ist in den meisten Teilen der Welt eine Tatsache. Das FBI hat also wirklich Probleme Hacker zu finden, da die meisten einen besseren Arbeitsplatz finden können. Aber es gibt noch ein weiteres Problem. Eine große Zahl der potenziellen IT-fähigen Arbeitskräfte konsumiert Cannabis.
Veraltete Einstellungskriterien und Bundesgesetze verbieten den Hackern das Kiffen
Auf Bundesebene ist Cannabis in den USA verboten, daher ist es für das FBI inakzeptabel, mit Cannabis-Konsumenten zusammenzuarbeiten, zum Schaden der Behörde. Doch auch die internen Bestimmungen, die die Einstellung von neuen Mitarbeitern regeln, würden eine kiffende IT-Abteilung nicht zulassen. Die Einstellungspraktiken des FBI sind heute die gleichen, die schon in den 1940er-Jahren Anwendung fanden. Es werden keine Mitarbeiter angestellt, die Cannabis konsumieren, oder in den vergangenen drei Jahren konsumiert haben.
Im Falle, dass man bereits Mitarbeiter ist und dann für ein Cannabis-bezogenes Delikt belangt würde, droht ein Ausschluss von der Tätigkeit beim FBI für drei Jahre. Welcher fähige Hacker, der vermutlich Jobs mit besseren Arbeitsbedingungen bekommen könnte, würde also eine Bewerbung beim FBI einreichen? Oder wer möchte für den Job den Cannabiskonsum aufgeben? Wie auch James Comey ganz richtig sagte, wollen viele der geeigneten Kandidaten für die vakanten Positionen bei FBI schon mit Kaffee und Joint morgens am Computer loslegen. Diese Überlegungen scheinen bei der US-Bundespolizei tatsächlich anzukommen. Änderungen der Bestimmungen für die Einstellung von Mitarbeitern werden mittlerweile diskutiert.
Cannabis-Verbot verhindert Zusammenarbeit mit Polizei
Solange Cannabis verboten ist, liegt schlicht ein ideeller Konflikt vor. Die zumeist jungen, aufgeschlossenen IT-Experten können eine Zusammenarbeit mit Behörden nicht mit sich vereinbaren, die die Konsumenten einer Pflanze verfolgen. Auch wenn sie sie nicht selbst konsumieren. Dies ist auch ein Problem für die Behörden in Deutschland. Die zwei bis vier Millionen Cannabis-Konsumenten plus ihrer Sympathisanten empfinden die Polizei eher als Bedrohung ihrer Existenz, und nicht als Helfer. Damit verhindert die Cannabis-Prohibition die Bekämpfung und Vereitelung von Verbrechen in zweifacher Hinsicht. Erstens, indem die Strafverfolgung von Cannabis-Konsumenten Ressourcen bindet, und zweitens, indem es die Mitarbeit eines nicht unerheblichen Teils der Bevölkerung mit den Behörden verhindert.