Mithilfe einer Petition ist die Frage nach einer Legalisierung von Cannabis nun Thema im Parlament von Luxemburg.
Nach den neuesten Legalisierungs-Nachrichten aus Kanada wird die Frage nach einer Cannabis-Freigabe nun auch in einem weiteren europäischen Land ernsthaft diskutiert. Ende Mai startete in Luxemburg eine öffentliche Petition, um die Legalisierung von Cannabis durchzusetzen. Und zwar mit einem Coffeeshop-Modell, das man aus den Niederlanden kennt. Das Interesse der Bevölkerung scheint groß zu sein. In den ersten 24 Stunden sammelte die Petition bereits die nötigen 4500 Unterschriften, damit sich das Parlament des Großherzogtums mit dieser Frage beschäftigt.
Coffeeshops wie in den Niederlanden
Konkret geht es um ein Modell, wie man es aus den Niederlanden kennt. Erwachsene sollen in Coffeeshops bis zu fünf Gramm pro Person kaufen können. Ähnlich wie in Holland dürften im Umkreis von 500 m einer Schule keine Coffeeshops eröffnet werden, heißt es in der Petition. Als Argumente für die Petition nennen Initiatoren die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Entlastung der Polizei und eine zusätzliche Einnahmequelle durch die Besteuerung der Cannabisprodukte.
Die Zustimmung des Parlaments gilt in dieser Legislaturperiode allerdings als unwahrscheinlich. Im Oktober wird im Luxemburg ein neues Parlament gewählt, wobei die Befürworter des Gesetzes in der Unterzahl sind. Dennoch wird das Thema einer Legalisierung voraussichtlich auch eine Rolle im kommenden Wahlkampf spielen. Befürworten die Luxemburger Grünen eine Art Duldungspolitik, legen sich andere Parteien auf keine genaue Position fest. Die konservative Partei CSV, die die größten Chancen bei der Wahl des Parlaments besitzt, positioniert sich gegen eine zukünftige Legalisierung. Trotzdem konnte durch die Petition ein Bewusstsein für eine mögliche Legalisierung geschaffen werden, die das Parlament zumindest diskutieren muss.
Dass die Akzeptanz für Cannabis als Freizeitdroge in der Bevölkerung steigt, zeigen auch Zahlen des Instituts TNS. Offiziellen Angaben zufolge befürworten 56 % eine vollständige Liberalisierung des Cannabiskonsums.