imc reduziert die Apothekeneinkaufspreise für Cannabisextrakte so weit, dass Therapiekosten von unter zehn Euro pro Tag möglich werden. Damit kommt das Unternehmen vorwiegend jenen Patient:innen entgegen, deren Behandlung nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) erstattet wird. Erst kürzlich hatte imc bereits die Preise für Cannabisblüten drastisch gesenkt.
Für unzählige Patient:innen ist Medizinalcannabis eine wichtige Therapieoption zur Linderung ihrer chronischen, oft schmerzhaften Erkrankungen. Dennoch wird rund ein Drittel der Erstattungsanträge von den GKV abgelehnt, sodass Betroffene die Behandlung entweder abbrechen oder tief in die eigene Tasche greifen müssen.
Therapiekosten unter zehn Euro pro Tag möglich
Patient:innen, denen Cannabisextrakte anstelle von Blüten verordnet werden, kämpfen häufig mit sehr spezifischen Symptomen, gegen die andere Therapien nachweislich nicht helfen. Gerade diese Patient:innen benötigen also einen sicheren Zugang zu hochwertigen Medizinalcannabis-Zubereitungen. Da die Realität jedoch häufig anders aussieht, senkt imc die Apothekeneinkaufspreise für Cannabisextrakte so weit, dass (bei einer Tagesdosis von 1 ml) eine Therapie für unter zehn Euro am Tag möglich wird.
Richard Balla, CEO imc Deutschland, sagt zum neuen Vorstoß: „Unsere rigorose Preispolitik sichert auch bei den Extrakten den Zugang zu einer hochwertigen Cannabistherapie. So zeigen wir bei imc erneut, dass wir unsere Handlungsspielräume auch unter widrigen systemischen Bedingungen nutzen und zum Wohl der Patient:innen gestalten können.“
Den Patient:innen entgegenkommen
Bereits Anfang des Jahres hatte imc die Preise für medizinische Cannabisblüten auf Schwarzmarktniveau gesenkt. So möchte das Unternehmen verhindern, dass sich finanziell belastete Patient:innen mit Blüten von der Straße selbst therapieren – mit illegalem, gestrecktem oder gar gefährlich verunreinigtem Cannabis. Parallel dazu appellierte imc am 22. Februar in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Lauterbach, nach der Legalisierung die Belange der Patient*innen nicht aus dem Blick zu verlieren (siehe Info-Box).
Offener Brief an Karl Lauterbach
imc kritisiert, dass die gängige Erstattungspraxis viele Patient:innen nötigt, ihre Behandlung selbst zu bezahlen, und dabei möglicherweise auch Straßencannabis als illegale Alternative in Betracht zieht. Vor diesem Hintergrund fordert das Unternehmen den Gesundheitsminister auf:
- für den Erhalt der Apothekenabgabe von medizinischem Cannabis zu sorgen,
- die Erstattungsfähigkeit in allen Darreichungsformen zu erhalten,
- zu verhindern, dass die Therapie durch Assoziation zum Lifestyle-Cannabis banalisiert wird,
- therapeutische Behandlung und fachkompetente Beratung für Patient:innen sicherzustellen.
Eine Antwort auf den Offenen Brief vom 22. Februar (nachzulesen hier) steht bisher aus.