Ein Landwirt aus dem Landkreis Kronach in Süddeutschland hat sich für einen Imagewechsel der Hanfpflanze etwas ganz Besonderes ausgedacht: das deutschlandweit erste Hanf-Selbstpflückfeld.
Eigentlich ist das Familienunternehmen von Josef Bayer hauptsächlich für den Erdbeeranbau bekannt. Ab Sommer 2018 kann man im fränkischen Bernsroth allerdings noch etwas anderes selbst pflücken, nämlich Hanfpflanzen. Mit dem Projekt „Bayers Franken Hanf“ will der Landwirt der Nutzpflanze zu einem neuen Image verhelfen.
Hanf hautnah für ein besseres Image der Pflanze
Ab Ende Juli sollen Interessierte die Möglichkeit haben, Blüten im Hanffeld bei Bernsroth selbst zu ernten. Das Hanffeld zum Selberpflücken enthält auch einen Hanf-Informationsweg, wo sich Besucher über die Eigenschaften der jahrtausendealten Kulturpflanze informieren können. Bayer will vorwiegend Informationen über den Anbau, Verarbeitung sowie Inhaltsstoffe und weitere Aspekte der Pflanze bereitstellen.
Seit Mitte der 90er-Jahre kann Nutzhanf in Deutschland legal angebaut werden. Man benötigt dafür jedoch eine Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Die Behörde ist auch für die spätere Überprüfung zuständig, dass die Blüten der Hanfpflanzen den maximalen THC-Gehalt nicht überschreiten.
Nutzhanf enthält THC in derartig geringer Konzentration, dass er keine psychoaktive und/oder bewusstseinsverändernde Wirkung besitzt. In den Blüten der Pflanzen befindet sich hauptsächlich der Wirkstoff CBD. Besonders in den vergangenen Monaten wurde dem Cannabinoid und den vielen therapeutischen Eigenschaften große Aufmerksamkeit zuteil und man findet Cannabidiol in Ölen, Cremes oder Lebensmitteln, die mittels Extraktion des Wirkstoffs produziert werden.
Cannabidiol ist auch der Hauptgrund dafür, warum Josef Bayer auch in diesem Jahr wieder Nutzhanf anbaut. Aus den Blüten produziert er CBD-Öl.