Wenn Cannabis legal erhältlich ist, machen auch Menschen von dem Nutzen der Pflanze für die Gesundheit Gebrauch, die wegen ihrer Beschwerden nicht zwingend den Arzt aufsuchen. Cannabis wird auch für die Behandlung von Leiden eingesetzt, für die man nicht unbedingt ein Rezept bekommt. So haben Forscher in einer Studie beispielsweise herausgefunden, dass viele Frauen Cannabis zur Linderung ihrer Menstruationsbeschwerden verwenden.
Frauen nutzen Recreational Marihuana zu medizinischen Zwecken
Wissenschaftler der Oregon Health & Science University haben eine Umfrage bei mehr als 1000 Frauen, die in US-Bundesstaaten mit legalem Cannabis leben, über deren Konsumgewohnheiten durchgeführt. Bei der Befragung gaben etwa 60 Prozent der Frauen an, dass sie mit Cannabis die Schmerzen und Krämpfe während der Periode behandeln. Ungefähr 63 Prozent der Frauen, die kein Cannabis konsumieren, sagten, dass sie es für den gleichen Zweck einsetzen würden, wenn sie es doch versuchen sollten. Wie die Studie auch zeigte, waren kaum Frauen absolut gegen die Nutzung von Cannabis. Der Großteil kann sich vorstellen, damit die Begleiterscheinungen des Zyklus zu behandeln, Schmerzen, Krämpfe oder Depressionen.
Sollen Ärzte gegen Menstruationskrämpfe medizinisches Cannabis verschreiben dürfen?
Die Studie, die auf der Jahreskonferenz des American College of Gynecology vorgestellt wurden, soll dazu beitragen, darüber zu entscheiden, ob schwere Menstruationskrämpfe (Dysmenorrhö) in Zukunft eine Begründung für die Verordnung von Medizinalhanf sein sollen. Aktuell sind sie nicht als geeignete Diagnose eingestuft, obwohl zahlreiche Frauen Cannabis für die Behandlung von Unterleibsbeschwerden verwenden. Und die Schmerzen und Krämpfe sind keine seltene Begleiterscheinung der Periode, etwa 80 Prozent sollen auf die eine oder andere Art unter unangenehmen Symptomen im Verlauf der Regelblutungen leiden.
Cannabis kann gefährlichere Schmerzmittel ersetzen
Tatsächlich gibt es bis heute keine angemessene und umfassende Behandlung für die Beschwerden der Frauen. Meist greift man zu den herkömmlichen Schmerzmitteln, je nach Bedarf mehr oder weniger stark, aber immer mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Im Zuge der Bekämpfung der Opioid-Krise sind die USA sehr an Alternativen zu den Medikamenten interessiert, die die Frauen in den Tagen mit Schmerzen oft in hohen Dosierungen einnehmen. Cannabis scheint hier eine Möglichkeit zu sein, die Standardarzneien zu ersetzen.
Ist die Cannabisindustrie der medizinischen Forschung voraus?
Die Möglichkeiten, die Cannabis Frauen für ihre spezifischen Beschwerden bietet, haben auch schon einige Cannabisunternehmen erkannt. Die Schauspielerin Whoopi Goldberg hat eine Reihe von Cannabisprodukten vermarktet, die für die Schmerzbehandlung bei Frauen empfohlen werden. Ein anderes Unternehmen hat ein Vaginalzäpfchen aus Cannabis entwickelt, das die Menstruationsbeschwerden lindern soll. Da in der Gebärmutter viele Cannabinoid-Rezeptoren zu finden sind, könnte dies eine effektive Einnahmeform bei dieser Art von Beschwerden sein. Studien, die die Wirkung belegen, gibt es aber noch nicht.