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Wissenschaftler der kanadischen McMaster University haben herausgefunden, dass Cannabigerol ein antibiotisches Potenzial besitzt. Die Entdeckung könnte für die zukünftige Entwicklung von Medikamenten eine wichtige Rolle spielen.
Das Forscherteam stellte fest, dass das Cannabinoid CBG nicht nur ein antibakterielles Potenzial besitzt, sondern bei Mäusen auch effektiv gegen multiresistente Keime wirken kann. Die Studie wurde auf der Internetseite der American Chemical Society veröffentlicht.
Bei der Untersuchung 18 kommerziell erhältlicher Cannabinoide stellte sich heraus, dass alle ein antibiotisches Potenzial besitzen, das bei Cannabigerol jedoch am vielversprechendsten sei. „Wir konzentrierten uns auf ein nicht psychoaktives Cannabinoid namens CBG, da es die vielversprechendste Wirkung zeigte. Wir haben das Cannabinoid in großen Mengen synthetisiert, um genügend Substanz für eine intensive Erforschung zu erhalten“, erklärt Studienleiter Eric Brown, Professor für Biochemie und Biomedizin an der McMaster University.
Die Studie lieferte Belege dafür, dass CBG Vorkommen und Verbreitung resistenter MRSA-Keime verhindern könnte. Es verhinderte die Bildung von Biofilmen, ein Zusammenschluss von Bakterien und Mikroorganismen, der sie extrem widerstandsfähig macht. Durch die Wirkung auf die Zellmembran der Bakterien zerstörte Cannabigerol außerdem bereits geformte Biofilme und antibiotikaresistente Zellen.
Es habe sich herausgestellt, dass CBG bei der Bekämpfung pathogener Bakterien hervorragende Arbeit leiste. Die Ergebnisse seien ein sehr guter Ausgangspunkt für weiterführende Untersuchungen. „Die gesammelten Belege deuten darauf in, dass Cannabinoide ein echtes therapeutisches Potenzial für den Einsatz als Antibiotika besitzen“, so Brown.
Seit der Legalisierung von Cannabis in Kanada im Jahr 2018 untersuchen Brown und sein Team das antibiotische Potenzial von Cannabis. Obwohl es am Anfang gewisse Vorbehalte gegen eine Investition in die Erforschung des therapeutischen Potenzials von Cannabis gegeben hatte, habe sich in den zwei Jahren seit der Legalisierung viel getan und Vorurteile gebe es kaum mehr.