Drogen können dem Menschen beträchtlichen Schaden zufügen oder er fügt sich diesen unter dem Drogen- oder Entzugseinfluss selber zu. Das sollte jedem einleuchten. Aber wo gehobelt wird, fallen auch Späne? Um Schaden vom Bürger abzuwenden, sehen Viele erzieherische Maßnahmen als sinnvoll und sogar notwendig an. Die Single Convention on Narcotic Drugs trat am 13.12.1964 in Kraft, wurde von ca. 180 Ländern unterschrieben und somit waren viele Drogen fast weltweit verboten.
Drogen können schädlich sein, Drogenverbote sind schädlich
Die UNO wurde auch, aber nicht nur, durch die USA getrieben und hält bis heute an der Single Konvention fest. Kofi Annan war als Generalsekretär von 1997 bis 2006 die Spitze der UNO, hatte dort aber auch viel Anderes zu tun, als uns den Hanf verbieten zu wollen. Heute möchte er den War on Drugs gerne beenden, da es ein Krieg gegen Menschen ist. Derzeit sind seine Aussagen von größter Bedeutung, da am 19-21.04.2016 mit UNGASS eine wichtige Veranstaltung der UN zum Thema Narcotic Drugs stattfinden wird, wir hoffen, dass Hirn vom Himmel fällt.
Warum möchte Kofi Annan den War on Drugs beenden?
Kofi Annan hat genau wie viele andere erkannt, dass man eigentlich nicht gegen Drogen sondern gegen Menschen kämpft. Wäre der War on Drugs, der als Begriff durch Richard Nixon ab 1972 geprägt wurde, erfolgreich verlaufen, würden heute doch weit weniger Menschen Drogen nehmen. Dem ist jedoch nicht so, rund 250 Millionen Menschen konsumieren kriminalisierte Drogen. Das sind rund 5% der Erdenbürger zwischen 15 bis 64 Jahren, keine 30 Millionen konsumieren problematisch. Das ist dem Weltdrogenbericht der UNO aus dem Jahr 2015 zu entnehmen, die Zahlen gelten für das Jahr 2013.
Die Menschen haben zum überwiegenden Teil keinen problematischen Konsum, wie auch immer man das definiert. Kofi Annan kann Statistiken lesen und erkennt, dass es über die Jahrzehnte nicht besser wird. Die Menschen konsumieren noch immer Drogen, es werden eigentlich sogar tendenziell mehr. Damit der War on Drugs als Krieg gegen Menschen funktioniert, muss der Drogenkonsum jedoch abnehmen und damit wurde das Ziel vom War on Drugs, der als radikalere Form der Single Convention gewertet werden kann, weit verfehlt. Drogenverbote funktionieren genau wie Sexverbote nicht. Kofi Annan will jetzt aber den ganzen selbsternannten Moralaposteln nicht Vorschriften machen, sondern möchte, dass diese aufhören, anderen gewaltsam ihre Vorschriften aufzubürden.
Wenn Zivilisten für Drogenkonsum oder damit verbundene Handlungen geahndet werden, schützt man sie nicht. Wenn Drogen schlimm sind und man mit Drogenverboten für die Betroffenen alles noch schlimmer macht, ohne dadurch andere Menschen vom Konsum abzuhalten, dann macht man alles erheblich schlimmer. Weil nur ca. 12% der Drogenkonsumenten einen problematischen Konsum vorweisen, schützt man diese nicht dadurch, ihre Existenz durch Verbote zu zerstören. Ganz im Gegenteil nehmen die meisten dieser Menschen nicht durch die Drogen sondern die Drogenverbote den Schaden. Wer ein wenig durch die Prohibitionspropaganda schaut, kann sich das schnell selber erklären. Es hilft bereits, Statistiken auswerten zu können und diese besagen, dass der War on Drugs den Konsum von Drogen nicht einschränkt.
Am Beispiel von Portugal, wo der Konsum jeder Droge entkriminalisiert wurde, zeigt sich die Sinnlosigkeit vom War on Drugs. Seitdem dieser dort gelockert wurde, werden weniger harte Drogen genommen und es gibt weniger Problemkonsum. Man kann die Problemfälle besser erreichen, um ihnen zu helfen und nicht noch mehr kaputt zu machen. Einen noch weiter gehenden Weg mit staatlich kontrollierter Abgabe empfiehlt nicht nur Kofi Annan.