Die European Industrial Hemp Association (EIHA) will mit einem großangelegten Projekt für die europäische Hanfbranche Rechts- und Planungssicherheit schaffen. Die EIHA vertritt seit je her den Standpunkt, dass Produkte aus Hanfblättern, Blüten und Hanfextrakten, die aus industriellem Hanf hergestellt sind und lediglich über ihren natürlichen Gehalt an Cannabinoiden verfügen, traditionelle Lebensmittel darstellen und nicht in den Geltungsbereich der Novel Food Verordnung fallen.
CBD-Markt in Europa muss reguliert werden
Bei einer Hauptversammlung am 15. Juni, moderiert vom EIHA-Präsidenten Daniel Kruse, und EIHA-Geschäftsführerin Lorenza Romanese, wurden die EIHA-Mitglieder, sowie interessierte Unternehmen und Medienvertreter, über die Einzelheiten zum Projekt versorgt. Das Ziel der Forschungsprojekte soll es sein, bei der EU firmenübergreifende Zulassungsanträge für als Novel Food deklarierte cannabidiolhaltige Produkte zu stellen. Das EIHA Novel Food Consortium beabsichtigt so endlich die Regulierung des CBD-Markts in Europa für die Industrie und die Verbraucher zu erwirken. Die Zulassungen sollen zum einen bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA und zum anderen bei der britischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (FSA) beantragt werden.
Die EU-Mitgliedsstaaten gehen mit der Novel Food Verordnung in Bezug auf CBD sehr uneinheitlich um. Die Situation muss also europaweit und allgemeingültig geklärt werden. Auch für die mit isolierten Cannabinoiden angereicherten Produkte müssen Zulassungen für die Branche gesichert werden, damit der Markt für alle Mitgliedsstaaten fair geregelt werden kann, egal ob es den Anbau, die Verarbeitung oder den Handel betrifft.
Novel Food Zulassungsverfahren sind zeit- und kostenintensiv
Bislang fallen noch zahlreiche hanfbasierte Produkte unter die Novel Food Verordnung. Diese gilt für diejenigen Lebensmittel, die vor dem 15. Mai 1997 in der Europäischen Union nicht in nennenswertem Ausmaß verzehrt worden sind. Ein solches neuartiges Lebensmittel bedarf der Zulassung durch die EU-Kommission und einer Sicherheitsbewertung durch die EFSA, bevor es innerhalb der EU legal vermarktet werden darf. Der Zulassungsprozess ist sowohl teuer als auch zeitaufwendig, er kann gut und gerne zwei Jahre und 500.000 € in Anspruch nehmen. Für die meisten Hersteller ist das nicht realisierbar.
Da die für die Zulassungen benötigten toxikologischen Studien und langen Verfahren anfallenden Kosten für ein einzelnes Unternehmen untragbar wären, wird das Geld vom EIHA Novel Food Consortium als Vertreter der Hanfindustrie zur Verfügung gestellt. Das Konsortium plant Anträge von mehreren Zulassungen für cannabinoidhaltige Lebensmittelzutaten und Lebensmittel. Etwa 3,5 Millionen Euro werden für die wissenschaftlichen Studien bereitgestellt. Die Mitglieder des Verbands sollen später alle gleichermaßen von den Zulassungen profitieren können. Unternehmen, die am EIHA Novel Food Consortium interessiert sind, sind dazu aufgerufen, die Website des Verbands zu besuchen und sich zu informieren.