Die International Association for Cannabinoid Medicines (IACM) veröffentlichte heute eine Mitteilung von Dr. Franjo Grotenhermen, in der er erklärte, dass er am 15. Februar 2018 einen Brief der Bezirksregierung Arnsberg erhielt.
In dem Schreiben wurde er gefragt, ob er aufgrund seines gesundheitlichen Zustands weiterhin seiner Tätigkeit als Arzt nachgehen könne. Zudem gibt Grotenhermen an, dass ein Ermittlungsverfahren gegen ihn anstünde.
In dem Schreiben der Bezirksregierung Arnsberg heißt es:
gem. §1 der Verordnung zur Regelung der Zuständigkeiten nach Rechtsvorschriften für Heilberufe ist die Bezirksregierung die zuständige Behörde für die Durchführung u.a. der Bundesärzteordnung (BÄO). Gem. §6 Abs. 1 Nr. 3 BÄO kann das Ruhen der Approbation angeordnet werden, wenn nachträglich die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Arztberufes weggefallen ist. Im Rahmen eines gegen Sie gerichteten Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Arnsberg wurde ich auf Sie aufmerksam. So habe ich in dem im Internet veröffentlichten Infoblatt für ihre Patienten gelesen, dass Sie aufgrund ihrer eigenen schweren Erkrankung keine Kassenzulassung besitzen.
Nach diesem Hinweis bin ich als zuständige Approbationsbehörde verpflichtet zu prüfen, ob bei Ihnen die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes noch gegeben ist. Auf den ebenfalls im Internet zu finden Bildern ist zu sehen, dass Sie offensichtlich nur noch im Liegen arbeiten können. Für mich stellt sich nun die Frage, ob und wie Sie z.B. Untersuchungen oder im Notfall Reanimationen durchführen können. Zur Aufklärung des Sachverhaltes bitte ich Sie daher um Ihre Stellungnahme.“
In seiner Stellungnahme erklärte Dr. Grotenhermen, es gebe viele behinderte Ärzte. Darunter seien auch Mediziner mit Querschnittslähmung. Dr. Franjo Grotenhermen ist Vorsitzender der IACM und leidet an einer chronischen Erkrankung der kleinen Blutgefäße (small vessel disease), die bei ihm zu Herzbeschwerden führt und dafür verantwortlich ist, dass er die meiste Zeit liegen muss. Er gilt als Koryphäe in der medizinischen Behandlung mit Cannabis.
Dr. Grotenhermen plant, demnächst die Hintergründe des Ermittlungsverfahrens bekannt zu geben, die ihm selbst nicht bekannt sind.